Am 25.01.24 rief die IG Metall Aschaffenburg die Beschäftigten der Joyson Safety Systems Aschaffenburg GmbH und der Recall Services Europe GmbH (RSE) in Aschaffenburg zu einem Warnstreik ab 13:00 Uhr auf. Der Hintergrund war die laufende Tarifauseinandersetzung bei den beiden Firmen. Die Gewerkschaft fordert eine Entgelterhöhung von 12 Prozent sowie eine Inflationsausgleichsprämie von 1.750,00 € für die Arbeitnehmer. In der zweiten Verhandlungsrunde boten die Arbeitgeber nur eine Erhöhung ab März 2024 um 3 Prozent und 2,5 Prozent ab März 2025 an. Gleichzeitig drohte das Management mit der vollständigen Schließung der Produktion am Standort Aschaffenburg.
Mehr als 350 Beschäftigte versammelten sich vor dem Werkstor, um ihren Unmut kundzutun. Stephan Parkan, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg, dankte den Teilnehmern für ihre zahlreiche Beteiligung am ersten Warnstreik vor dem Tor. Der Betriebsratsvorsitzende von Joyson Safety Systems Aschaffenburg, Elmar Englert, und Aufsichtsratsmitglied Frank Heizenröther wiesen auf Missstände und verpasste Chancen durch das Management hin. Percy Scheidler, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Aschaffenburg, betonte die strukturellen Probleme nicht nur bei Joyson, sondern auch in anderen Zulieferbetrieben. Er hob hervor, dass die gute Arbeit der Beschäftigten angemessen entlohnt werden müsse.
Die Stimmung heizte sich mit Musik, Feuertonnen und lauten Trillerpfeifen auf. Jeder Mitarbeiter hatte die Möglichkeit, Holzscheite mit Forderungen zu bekleben, um dem Management zu verdeutlichen, dass die Situation ernst ist. Der Warnstreik endete nach 75 Minuten. Der nächste Verhandlungstermin ist für den 2. Februar 2024 angesetzt, und weitere Aktionen seitens der IG Metall Aschaffenburg bei ausbleibenden Ergebnissen wurden bereits angekündigt.