Am 7. Februar 2025 kam es während einer Wahlkampfveranstaltung der AfD in Aschaffenburg zu erheblichen Störungen. Drei Männer warfen elektronische Geräte in die Halle, die laute Töne abgaben, was dazu führte, dass zwei Personen über Schmerzen klagten. Dies hat zur Einleitung eines Ermittlungsverfahrens wegen Körperverletzung geführt, berichtet die FAZ. Zudem störten zwei Frauen die Veranstaltung mit lauten Zwischenrufen, was in einer körperlichen Auseinandersetzung zwischen einer dieser Frauen und einer Veranstaltungsteilnehmerin mündete. Diese wurde leicht verletzt, woraufhin gegen die Teilnehmerin ebenfalls ermittelt wird.
Während der Vorfall einige Aufmerksamkeit erregte, versammelten sich etwa 200 Personen zu einer Gegenveranstaltung auf dem Schlossplatz, während rund 90 Teilnehmer an der AfD-Veranstaltung beteiligt waren. Die Behörden prüfen derzeit die Handlungen von fünf Störern und Störerinnen hinsichtlich Verstöße gegen das Versammlungsgesetz.
Kognitive Dissonanz in Aschaffenburg
Der Vorfall in Aschaffenburg geschah nur wenige Tage nach einem tragischen Messerangriff im Innenstadtpark Schöntal. Am Mittwoch, um 11:45 Uhr, verletzte ein 28-jähriger afghanischer Mann mit einem Küchenmesser mehrere Personen, darunter zwei schwer verletzte Kleinkinder und zwei Personen, die im Versuch, anderen zu helfen, tödlich verletzt wurden. Der Täter, der in einer Asylunterkunft lebte und in psychiatrischer Behandlung war, zeigte eine Vorgeschichte von Gewalt und psychischen Erkrankungen, wie die BR berichtet.
Die Tat zeigt die angespannten sozialen Verhältnisse in der Region, die sich auch im Anstieg der rechtsextremistischen Aktivitäten widerspiegeln. Laut einem Bericht des Verfassungsschutzes gab es im Jahr 2023 einen Anstieg der rechtsextremistischen Personen auf ca. 40.600, ein Anstieg um 1.800 Personen im Vergleich zu 2022. Dies stellt die wachsende Bedrohung durch extremistische Ansichten dar, wobei der Themenkomplex Migration und Asyl zunehmend von Rechtsextremisten aufgegriffen wird, um Ängste in der Bevölkerung zu schüren.
Anstieg rechtsextremer Taten
Ein weiteres besorgniserregendes Element in diesem Kontext ist der Anstieg der rechtsextremistischen Straftaten. Im Jahr 2023 wurden 25.660 Delikte verzeichnet, was einem Anstieg von 22,4 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gewalttaten mit fremdenfeindlichem Hintergrund, darunter auch 874 Körperverletzungsdelikte, sind ebenfalls angestiegen. Diese Entwicklungen deuten auf eine verstärkte Mobilisierung von gewaltorientierten Extremisten hin, die als ernsthafte Bedrohung für den gesellschaftlichen Frieden angesehen werden müssen, wie im Verfassungsschutzbericht aufgezeigt wird.
Die beunruhigenden Ereignisse in Aschaffenburg, sowohl die Störung der Wahlveranstaltung als auch der Messerangriff, verdeutlichen die schwelenden Spannungen in der Gesellschaft und die zunehmenden Gefahren, die von extremistischen Gruppen und isolierten Tätern ausgehen. Die kommenden Monate werden zeigen, wie die politische und gesellschaftliche Landschaft auf diese Herausforderungen reagiert.