Anklage gegen Tierärztinnen im Aschaffenburg Schlachthof: Tierschutzverstöße aufgedeckt

Im bayrischen Aschaffenburg kam es zu schockierenden Verstößen gegen den Tierschutz im örtlichen Schlachthof. Eine Tierschutzorganisation veröffentlichte Videoaufnahmen, die zeigten, wie die Angestellten Schweine und Rinder misshandelten und lebende Tiere zerlegten. Die Staatsanwaltschaft reagierte mit umfassenden Ermittlungen und erhob Anklage gegen zwei ehemalige amtliche Tierärztinnen sowie einen Zerlegebetrieb-Inhaber.

Tierärztinnen warnen vor Kontrollen im Schlachthof

Mit Besorgnis wurde bekannt, dass die beiden verantwortlichen Amtsveterinärinnen den Schlachthof vor angekündigten Kontrollen gewarnt haben sollen. Eine der Frauen habe dies in fünf Fällen getan, die andere in einem Fall. Ein weiterer Beteiligter wird beschuldigt, Beihilfe geleistet zu haben. Diese Vorfälle ereigneten sich zwischen August 2022 und Mai 2023. Das Landgericht Aschaffenburg wird über die Zulassung der Anklage entscheiden.

Videoaufnahmen zeigen grausame Szenen

Bereits im vergangenen Sommer veröffentlichte die Tierschutzorganisation „Soko Tierschutz“ schockierende Aufnahmen aus dem Schlachthof. Die Videos offenbarten die erschütternden Praktiken, bei denen Tiere mit Elektroschockern gequält und lebendig auseinandergenommen wurden. Die Staatsanwaltschaft leitete daraufhin umfangreiche Ermittlungen ein. Ähnliche Verstöße wurden auch in einem benachbarten Betrieb im Landkreis Miltenberg festgestellt, woraufhin der Betreiber seine Zulassung zurückgab.

Die Stadt Aschaffenburg ist zudem in einen rechtlichen Streit mit dem Betreiber des Schlachthofs verwickelt, der zur Schließung des Betriebs führte. Nach zahlreichen Auflagen wurde der Schlachthof etwa zwei Monate später für den Schlachtbetrieb von Mastschweinen wieder geöffnet.