Das Amtsgericht Ansbach hat Vertreter der Presse zu einem Jahresgespräch für das Jahr 2023 eingeladen. Direktorin Dr. Gudrun Lehnberger informierte über aktuelle Entwicklungen und gab einen Ausblick auf kommende Ereignisse. Das Amtsgericht Ansbach hat sich dem Motto der bayerischen Justiz „Justiz ist für die Menschen da“ verpflichtet und bietet einen breiten Bürgerservice an. Eine besondere Zeugenbetreuung ist ein zentraler Bestandteil, um Personen vor und während Gerichtsverhandlungen zu unterstützen.
Im Jahr 2017 wurde im Erdgeschoss des Gerichts ein Bürgerservice eingerichtet, der von Besuchern gut angenommen wird. Dieser dient als Anlaufstelle für Bürger ohne Gerichtstermin, unterstützt bei verschiedenen Anliegen und bietet Unterstützung in Familiensachen. Die Zeugenbetreuung ist ein weiteres wichtiges Element, um die im Gericht verweilenden Personen zu informieren und zu begleiten. Im Jahr 2023 fanden insgesamt 58 Betreuungsvorgänge statt, wobei telefonische oder schriftliche Betreuungen überwogen.
Ein Informationstag am Amtsgericht Ansbach im März 2023 war ein großer Erfolg mit über 100 Besuchern, die sich über Berufsmöglichkeiten in der Justiz informierten. Die Veranstaltung bot Einblicke in verschiedene Berufe und ermöglichte persönliche Gespräche mit Mitarbeitenden. Besonders hervorgehoben wurde die Sicherheit im Gerichtsgebäude, um Fluchtfälle vorgeführter Gefangener zu verhindern. Neue Maßnahmen wurden eingeführt, darunter die Einstellung von Besprechungskabinen für Vorführungen.
Im Bereich der Zivilabteilung wurden Verfahren zu Verkehrsunfällen, Mietsachen und Kaufsachen abgewickelt. Die durchschnittliche Verfahrensdauer betrug 4,7 Monate. In der Familiengerichtsabteilung stiegen die Eingänge von komplexen und konfliktbelasteten Fällen, während die Scheidungsraten zurückgingen. Gewaltschutzverfahren haben 2023 zugenommen, was auf die gestiegene Gewaltbereitschaft zurückgeführt wird.
Die Justiz in Ansbach arbeitet an der Einführung von modernen Arbeitsmethoden und der Klimaneutralität. Der Schutz der Mitarbeiter, die Gewinnung von Nachwuchskräften und die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks sind zentrale Ziele. Es werden Maßnahmen ergriffen, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren und die Vorbildfunktion des Gerichts im Klimaschutz wahrzunehmen.