Bistumsheiliger inspiriert zu mehr Demut beim Amberger Bergfest
Das Bergfest in Amberg rückt dieses Jahr den Heiligen Wolfgang, den Hauptpatron des Bistums, ins Zentrum des Geschehens. Dieser Fokus auf den Heiligen könnte als geschickter Schachzug wahrgenommen werden, um das Bistum und seine Führung beliebter zu machen. Unterstützt wird diese Idee von den polnischen Franziskanern, die seit 2007 die Wallfahrtsseelsorge in der Mariahilfkirche übernommen haben und damit maßgeblich zum Fortbestand des Bergfestes beitragen.
Die Gestaltung des Bergfestes und die Art und Weise, wie der Heilige Wolfgang präsentiert wird, sind entscheidend. Statt plumper Werbung für das umstrittene Bistum sollte die Veranstaltung dazu dienen, die Tugenden von Demut und Bescheidenheit, die der Heilige verkörpert hat, in den Vordergrund zu stellen. Wolfgang war nicht nur treu zu Christus und seinem Evangelium, sondern zeichnete sich auch durch seine Demut aus, die bis in sein Amt als Bischof von Regensburg hineinreichte.
Dieses Vorbild von Leben in Bescheidenheit und Demut ist in Zeiten von Egoismus und Selbstherrlichkeit besonders bedeutsam. Die Bereitschaft, sich zurückzunehmen und Nächstenliebe zu praktizieren, wird durch das Beispiel des Heiligen Wolfgang verdeutlicht. Sein Vermächtnis sollte uns alle dazu ermutigen, uns in Bescheidenheit zu üben und dadurch einander näherzukommen.
Die Feierlichkeiten rund um den Bistumsheiligen bieten die Gelegenheit für die Gläubigen, sich mit den Tugenden von Demut und Bescheidenheit auseinanderzusetzen. Insbesondere in den höheren Kleruskreisen könnten diese Werte wieder stärker in den Fokus gerückt werden, um eine authentische Nähe zum Kirchenvolk zu schaffen. Der Heilige Wolfgang dient somit nicht nur als Beispiel aus der Vergangenheit, sondern auch als Inspiration für eine zeitgemäße und demütige Ausrichtung innerhalb der Kirche und der Gemeinschaft.