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Sturzflut in Amberg-Sulzbach: Experten warnen vor zerstörerischem Wetterphänomen

Die aktuellen Hochwasserereignisse, die Gemeinden wie Hahnbach, Ursensollen und Kastl im Landkreis Amberg-Sulzbach betreffen, haben eine neue Qualität erreicht. Während einige Orte von den Wassermassen verschont blieben, wurden andere innerhalb kürzester Zeit von Sturzfluten heimgesucht. Der Deutsche Wetterdienst hatte bereits im Voraus vor lokalem Starkregen in der Oberpfalz gewarnt, jedoch bleibt die genaue Vorhersage, wo und wann dieses Ereignis eintreten wird, eine Herausforderung. Mathias Rosenmüller, Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Weiden, erklärt, dass diese heftigen Regenfälle eher dem Zufall geschuldet sind und jeden Ort treffen könnten.

Im Gegensatz zu großen Flusshochwassern, auf die sich Experten vorbereiten können, sind die Überschwemmungen im Landkreis Amberg-Sulzbach unabhängig von einem bestimmten Gewässer. Starkregen führt zu einem Oberflächenfluss, besonders wenn der Boden bereits gesättigt ist oder die Bebauung die Aufnahme von Wasser verhindert. Diese Sturzfluten haben eine zerstörerische Kraft, die laut dem Deutschen Wetterdienst zu den gefährlichsten Wetterphänomenen zählt. Die größte Herausforderung besteht darin, dass es kaum Vorwarnzeit gibt.

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Die schnelle und drastische Auswirkung der Sturzflut auf die Gemeinden zeigt deutlich die unzureichende Vorbereitung der Infrastruktur auf solche Ereignisse. Auch der spätere Rückgang des Wassers erfolgt oft rasch, hinterlässt jedoch beträchtliche Schäden. Deshalb empfiehlt Rosenmüller den Kommunen, in ein effektives Sturzflutmanagement zu investieren. In Deutschland sind Maßnahmen gegen Starkregen und Sturzfluten die Angelegenheit der Gemeinden, die sich laut Rosenmüller aufgrund seiner Erfahrungswerte in Zukunft häufiger mit solchen Ereignissen konfrontiert sehen werden.

Es ist entscheidend, bereits bei der Erschließung neuer Baugebiete die möglichen Fließwege bei Starkregen zu berücksichtigen, um Überschwemmungen vorzubeugen. Eine angepasste Bauweise, die nicht in Senken erfolgt und die topografischen Gegebenheiten berücksichtigt, ist der effektivste Schutz. Das Bayerische Landesamt für Umwelt bietet mit den „Hinweiskarten Oberflächenabfluss und Sturzflut“ (HiOS) eine wertvolle Orientierung, um mögliche Fließwege und wassersensible Bereiche zu identifizieren. Angesichts der aktuellen Hochwasserereignisse ist es ratsam, dass das Sturzflutmanagement wieder verstärkt in den Fokus rückt.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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