Bei einer Bürgerversammlung in Marktl im Landkreis Altötting diskutierte Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger mit den Bürgern über den geplanten Windpark. Aiwanger äußerte sich zuversichtlich und betonte, dass es nun einen guten und tragfähigen Kompromiss gebe. In Zusammenarbeit mit der Gemeinde, den Planern und den Bayerischen Staatsforsten wurden die Planungen umfassend überarbeitet, wobei die Anzahl der Windräder reduziert wurde. Dies sei ein wichtiger Fortschritt im Interesse der Bürger in der Region.
Ein zentraler Aspekt des Kompromisses ist die Erhöhung des Abstands der Windräder zur geschlossenen Wohnbebauung auf 1.200 Metern sowie das Verbot, dass Wohngebäude in einem bestimmten Radius von mehr als 180 Grad von den Windrädern umgeben sind. Auf Initiative von Aiwanger wurden zudem zwei Windräder auf dem Gebiet der Gemeinde Neuötting gestrichen, um eine Sichtbeeinträchtigung des Ortsteils Schützing in Marktl zu verhindern.
Aiwanger betonte die Notwendigkeit des Windkraftausbaus in Bayern und erklärte, dass ein Windrad rechnerisch jährlich rund 10.000 Bürger mit Strom versorgen könne. Zusammen mit Photovoltaik, Speichern und Wasserkraft trage der Windkraftausbau dazu bei, die regionale Versorgungssicherheit mit Strom zu gewährleisten. Auch im Hinblick auf die Zukunft des energieintensiven Chemiedreiecks sei dies ein entscheidender Faktor.
An der Diskussionsrunde nahmen neben Aiwanger auch Landrat Erwin Schneider, Vertreter der Bayerischen Staatsforsten, des Projektierers Qair und des Bund Naturschutzes teil. Die Bürgerinitiative Gegenwind war ebenfalls eingeladen, allerdings verließ ihr Sprecher die Veranstaltung nach einem Eingangsstatement und beteiligte sich nicht weiter an der Diskussion. Es handelte sich bereits um den zweiten Diskussionsabend des Staatsministers in Marktl. Am 9. Juni findet dort parallel zur Europawahl ein Bürgerentscheid über die geplanten Windräder statt.