In Bayern häufen sich Betrugsfälle, die durch gefälschte QR-Codes an Parkautomaten initiiert werden. Diese Betrugsmasche, die als „Quishing“ bekannt ist, gewinnt zunehmend an Dreistigkeit. Ein aktueller Vorfall betrifft einen 76-jährigen Mann aus Brandenburg, der in München Opfer dieser kriminellen Machenschaften wurde. Betrüger hatten gefälschte QR-Codes auf Parkscheinautomaten platziert, die den Nutzer auf eine irreführende Webseite führten. Dort gab der Mann seine persönlichen und Kreditkartendaten ein, in der Annahme, er würde für das Parken bezahlen.

Statt einer Parkrechnung erhielt der Geschädigte jedoch eine Bestätigung für einen Fitnessvertrag. Diese verunsichernde Erfahrung führte dazu, dass der Mann Anzeige bei der Polizei wegen versuchten Betrugs und Datenausspähung erstattete. Die Münchner Polizei entdeckte daraufhin weitere gefälschte QR-Codes in der Innenstadt und entfernte diese umgehend. Auch das Landeskriminalamt (LKA) wurde alarmiert und warnt eindringlich vor dieser Betrugsmasche.

Quishing: Eine wachsende Bedrohung

Die betrügerischen Aktivitäten sind nicht auf München beschränkt. Auch in anderen Städten, darunter Niedersachsen, Köln und Dortmund, wurden bereits zahlreiche Fälle von Quishing gemeldet. So berichtete die Polizei in Dortmund, dass mindestens 90 betroffene Parkautomaten am letzten Januar-Wochenende identifiziert wurden. In Köln wurden ebenfalls betrügerische Aufkleber von Parkscheinautomaten entfernt.

Die Methode der Täter ist dabei perfide, da sie die originalen QR-Codes mit professionell gestalteten Stickern überkleben. Diese gefälschten QR-Codes leiten die Nutzer auf Webseiten, die den Namen der bekannten Park-App Easypark missbrauchen und angeben, einen nicht existierenden Sofort-Bezahlprozess anzubieten. Der ADAC rät dringend, die Park-Apps direkt im offiziellen App-Store herunterzuladen und nicht über QR-Codes zu bezahlen. Berichten zufolge können die Kriminellen auf diese Weise Kreditkartendaten problemlos sammeln.

Empfohlene Vorsichtsmaßnahmen

Die Risiken rund um den Missbrauch von QR-Codes steigen stetig. Fachleute warnen vor den Gefahren, die von diesen technischen Mitteln ausgehen. Im Falle eines Betrugs sollten Betroffene umgehend ihre Kreditkarte sperren, Anzeige erstatten und ihre Kontobewegungen überwachen. Die schnelle Reaktion ist entscheidend, um weiteren Schaden zu verhindern.

Zusammenfassend ist Quishing eine neue Phishing-Variante, die akute Risiken für Verbraucher darstellt. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren Maßnahmen die Behörden ergreifen werden, um dieser Bedrohung entgegenzuwirken. Die ADAC und andere Institutionen arbeiten daran, die Öffentlichkeit über diese Betrugsmasche aufzuklären, während InFranken sowie CSO Online fortlaufend über Vorfälle informieren.