Das Landesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (LSI) in Bayern registrierte im Jahr 2023 insgesamt etwa 5.800 verdächtige Aktivitäten, was einem Anstieg von rund 1.800 Fällen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Gleichzeitig waren es etwa 600 mehr als in 2022, wie merkur.de berichtet. Heimatminister Albert Füracker (CSU) verweist auf die Erfolge der Sicherheitsbehörden, da gravierende Konsequenzen für bayerische Behörden abgewendet werden konnten. Dennoch stellte sich heraus, dass nur ein kleiner Teil der registrierten Vorfälle wirkliche kritische IT-Sicherheitsprobleme darstellte.
Besonders auffällig ist die häufigste Angriffsmethode: Phishing. Diese Form des Cyberangriffs zielt darauf ab, vertrauliche Informationen von Nutzern zu stehlen. Im vergangenen Jahr blockierte das LSI rund 390 Millionen eingehende E-Mails im bayerischen Behördennetz, um solche Angriffe zu unterbinden. Es ist wichtig zu beachten, dass Betreiber kritischer Infrastrukturen keine Verpflichtung haben, Vorfälle dem Landesamt zu melden, was die vollständige Erfassung der Cyberbedrohungen erschweren könnte.
Wachsende Bedrohung für kritische Infrastrukturen
Die Gefährdung von kritischen Infrastrukturen, wie Energieversorger und Krankenhäuser, nimmt laut Experten dramatisch zu. wirtschaft-magazin.de berichtet, dass im Jahr 2023 über 180.000 Cyberangriffe in Deutschland gemeldet wurden. Da die Dunkelziffer dieser Angriffe wohl höher ist, zeigen Statistiken, dass über 40 Prozent der deutschen Unternehmen bereits Ziel eines Angriffs waren – insbesondere kleine und mittlere Unternehmen, die oft unter unzureichenden Sicherheitsmaßnahmen leiden.
Zudem führt die zunehmende Digitalisierung, hybride Arbeitsmodelle und die Professionalisierung der Angriffe zu einem Anstieg der Bedrohungen. Cyberangriffe sind damit eine der größten Herausforderungen für Unternehmen und Behörden. In Deutschland werden die jährlichen Schäden durch Cyberkriminalität auf über 220 Milliarden Euro geschätzt, wobei die wirtschaftlichen Verluste weltweit bis 2025 sogar über 10,5 Billionen US-Dollar betragen könnten.
Effektive Schutzmaßnahmen und Prävention
In Anbetracht dieser alarmierenden Entwicklung empfehlen Fachleute regelmäßige Schulungen und Investitionen in IT-Sicherheit. Wichtige Schutzmaßnahmen umfassen sichere Passwörter, Notfallpläne und eine enge Zusammenarbeit mit IT-Sicherheitsfirmen. Laut dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stiegen die gemeldeten Cyberangriffe in Deutschland 2023 um 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Experten raten dazu, neben Software-Updates auch auf einen sensiblen Umgang mit E-Mails zu achten, um die IT-Sicherheitslage zu verbessern.
Zusammenfassend zeigt sich, dass Cyberangriffe nicht nur eine bedeutende Herausforderung für den Staat darstellen, sondern eine ernsthafte Bedrohung für die gesamte Gesellschaft sind. Die Entwicklungen der letzten Jahre verdeutlichen die Notwendigkeit, sowohl auf politischer als auch auf Unternehmensebene entschlossen gegen diese Angriffe vorzugehen.