Der Film „September 5“, der das tragische Olympia-Attentat von 1972 in München thematisiert, wurde am 24. Januar 2025 mit dem Hauptpreis beim Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet. Diese Ehrung ist mit einem Preisgeld von 100.000 Euro verbunden. Regisseur Tim Fehlbaum konnte sich mit seinem Werk gegen die Filme „The Outrun“ und „Treasure – Familie ist ein fremdes Land“ durchsetzen, die jeweils 50.000 Euro erhielten.
Die Jury beschrieb „September 5“ als ein „Meisterwerk“ und lobte die Fähigkeit des Films, das Publikum intensiv in die Vergangenheit zu entführen. Der Film erzählt die Geschichte nicht nur des Attentats, sondern auch der Berichterstattung durch die Medien. Diese Perspektive wird aus der Sicht des US-Fernsehsenders ABC Sports präsentiert, der als erster eine Live-Kamera auf den Terrorakt hatte. Es ist eine kraftvolle Reflexion über Medienethik und die Verantwortung der Berichterstattung, insbesondere angesichts der geiselnahmenden Umstände.
Film und Handlung
„September 5“ ist ein Filmdrama, das 2024 seine Premiere bei den Internationalen Filmfestspielen in Venedig feierte und in Deutschland im Januar 2025 in die Kinos kam. Es erzählt die Geschichte der Geiselnahme und Ermordung israelischer Sportler durch die palästinensische Terrororganisation Schwarzer September aus der Sicht einer Gruppe US-amerikanischer Sportjournalisten vor Ort. Die Umschaltung von Sportberichterstattung auf Nachrichtenberichterstattung stellt die Hauptcharaktere vor große Herausforderungen.
Die Hauptrollen sind prominent besetzt: Geoffrey Mason wird von John Magaro gespielt, während Peter Sarsgaard als Roone Arledge und Leonie Benesch als Marianne Gebhardt zu sehen sind. Die Filmmusik stammt von Lorenz Dangel, und die Dreharbeiten fanden zwischen Februar und April 2023 in München statt.
Auszeichnungen und Nominierungen
„September 5“ ist nicht nur als Bester Film beim Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet worden, sondern hat auch eine Oscar-Nominierung für das beste Original-Drehbuch erhalten. Hierbei haben Regisseur und Autor Tim Fehlbaum sowie die Drehbuchautoren Moritz Binder und Alex David maßgeblich zur Entwicklung des Scripts beigetragen. Zudem wurde der Film bei mehreren Filmfestivals gezeigt, darunter das Telluride Film Festival und das Chicago International Film Festival.
Die positive Resonanz spiegelt sich auch in den Kritiken wider: Auf Rotten Tomatoes erhielt der Film 92% positive Bewertungen, während der Metascore bei 77/100 liegt. Trotz der Erfolge gab es auch kritische Stimmen; in Brooklyn wurde eine Petition mit über 1.000 Unterschriften gegen den Film gestartet, da er als zionistische Propaganda wahrgenommen wurde. Dennoch wird der Film im Bildungsbereich empfohlen, einschließlich für Fächer wie Geschichte, Politik und Ethik.
Insgesamt hat „September 5“ bereits zahlreiche Auszeichnungen und Nominierungen erhalten, wie unter anderem beim Artios Awards 2025 für beste Casting und den Golden Globe Awards 2025. Die kulturelle und historische Relevanz des Films macht ihn zu einem wichtigen Beitrag der zeitgenössischen Filmkunst. Die Diskussionen rund um den Film zeigen, wie tiefgreifend das Olympia-Attentat nicht nur die Geschichtsschreibung, sondern auch die Medienlandschaft verändert hat.