Bayer-Vorständin verteidigt radikalen Umbau und Stellenabbau – Team-Erfolg soll künftig Maßstab bei der Vergütung sein
Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer plant einen umfangreichen Umbau, um die Unternehmensstrukturen zu vereinfachen und das Wachstum zu fördern. Laut Personalvorständin Heike Prinz ist der Konzern im Laufe vieler Jahre zu bürokratisch und komplex geworden, weshalb tausende Stellen, insbesondere im mittleren Management, abgebaut werden sollen. Dies wird zu einer Reduzierung der Mitarbeiteranzahl führen.
Um den Mitarbeitern neue Karrieremöglichkeiten zu bieten, plant Bayer, neben den traditionellen Führungslaufbahnen, auch Expertenkarrieren einzuführen. Dabei sollen auch Expertentitel und entsprechende Gehälter vergeben werden. Die bisherige Führungskultur, die geprägt ist von Hierarchien und Kontrolle, soll zukünftig von einer unterstützenden und hintergründigen Führung abgelöst werden.
Ein neues Vergütungssystem wird eingeführt, das den Teamerfolg stärker berücksichtigt als die individuelle Leistung. Der Beitrag jedes Einzelnen zum Erfolg der Gruppe steht somit im Vordergrund. Heike Prinz, verantwortlich für den Bereich Personal im Vorstand der Bayer AG seit September 2023, betont diesen Schritt als ein notwendiges und zukunftsorientiertes Modell.
Heike Prinz wurde 1964 in Kirchen (Sieg) geboren und begann ihre berufliche Laufbahn 1986 bei der damaligen Schering AG, die später von Bayer übernommen wurde. Diese Neuerungen im Unternehmenskonzept könnten eine wegweisende Veränderung für die Zukunft von Bayer darstellen, indem sie eine agilere und teamorientiertere Arbeitskultur etablieren.