Die Bundesstraße B474n, die als Ortsumgehung für die Städte Waltrop und Datteln dient, ist in vollem Gange. Laut Ruhr24 begann der Bau des ersten Teilabschnitts bereits im Oktober 2019. Der Abschnitt erstreckt sich über drei Kilometer und soll im Herbst 2025 fertiggestellt werden. Dieser Bau ist nötig, da die A45 in Nordrhein-Westfalen und Hessen am Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest endet, und eine Verlängerung der A45 in Richtung Norden in Planung ist.
Die B474n wird ein wichtiges Element für die Verkehrsstruktur der Region darstellen, indem sie den Durchgangsverkehr von Waltrop und Datteln entlastet. Die zuständige Straßen.NRW-Regionalniederlassung Ruhr hat die Planung und den Bau im Regierungsbezirk Münster übernommen, und die Gesamtlänge der Neubauabschnitte beträgt etwa 12 Kilometer. Die Straße wird als nachrangige Hauptverkehrsstraße mit einem Tempolimit von 60 km/h ausgelegt und soll vierspurig angelegt werden.
Geplante Streckenführung und Baufortschritt
Der Dattelner Abschnitt der B474n, bestehend aus etwa 4 Kilometern bis zur B235, ist aktuell im Bau, während der Waltroper Abschnitt von der A2 bis zur L609 noch in der Planungsphase bleibt. Diese Strecke wird mit zahlreichen Brücken und Lärmschutzmaßnahmen ausgestattet, um den Anforderungen der Anwohner gerecht zu werden. Besonders wichtig sind die Kompensationsmaßnahmen, die auf 70 Hektar geplant sind, um ökologischen Belangen Rechnung zu tragen. Diese Tarife umfassen unter anderem Amphibienschutz und Überflughilfen.
Die geplante Verbindung der B474n mit der A45 sowie die erforderlichen Auf- und Abfahrten am Autobahnkreuz Dortmund-Nordwest machen die Maßnahme zudem zu einem bedeutenden infrastrukturellen Projekt zur Anbindung des südöstlichen Münsterlandes an das Ruhrgebiet. Gleichzeitig wird die Verkehrsbedeutung der B474n als stärkere Nord-Süd-Achse eingestuft, die eine hohe Auslastung erwarten lässt, insbesondere in Anbetracht der Verknüpfung zum Industrieareal „newPark“.
Umweltschutzauflagen und Planungsschwierigkeiten
Diese Großprojekte sind jedoch nicht ohne Herausforderungen. Bauverzögerungen sind zum Teil auf Umweltschutzauflagen, wie etwa dem Schutz von Fledermäusen, zurückzuführen. Die umweltpolitische Diskussion um den Bau von Verkehrsinfrastruktur wird durch eine aktuelle Studie, in Auftrag gegeben vom BUND, NABU und DIE GÜTERBAHNEN, intensiviert. Diese Organisationen fordern eine grundlegende Systemumstellung in der Infrastrukturplanung, um Natur- und Klimaschutz sinnvoll zu integrieren. Die Studie kritisiert die derzeitige Planung als unzureichend und sieht die Notwendigkeit für eine Anpassung an gesetzliche Vorgaben und politische Ziele.
Angesichts der geschätzten Kostensteigerungen im dreistelligen Milliardenbereich wird der bestehende Bundesverkehrswegeplan als schwer umsetzbar angesehen. Kritische Stimmen warnen davor, dass ohne Anpassungen potentiell schädliche Straßenbauprojekte weiterhin verankert bleiben könnten. Für viele Autofahrer bleibt unklar, wann sie von der A45 in Richtung Norden weiterfahren können, was eine Wartezeit von mehreren Jahren bedeuten könnte.
Insgesamt zeigt sich, dass die notwendigen Erweiterungen und Umbauten der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland sowohl Chancen als auch Herausforderungen mit sich bringen.