Frauen-Basketball in Deutschland erlebt derzeit einen bemerkenswerten Aufschwung, der durch eine Reihe von Erfolgen und einer steigenden mediale Aufmerksamkeit gekennzeichnet ist. Auslöser für diesen Boom war die Goldmedaille der deutschen 3×3-Basketballerinnen bei den Olympischen Spielen in Paris 2024. Diese herausragende Leistung hat nicht nur die Popularität des Sports gesteigert, sondern auch zu einem Anstieg der Spielerinnenzahlen in Niedersachsen geführt, wie Marcel Neumann vom Niedersächsischen Basketballverband (NBV) bestätigt.
Zu den Erfolgen zählt auch die WNBA-Meisterschaft von Leonie Fiebich und Nyara Sabally mit den New York Liberty. Diese Errungenschaften schaffen Aufbruchsstimmung im gesamten deutschen Basketball und sorgen für einen wachsendes Interesse an der Sportart.
Talentförderung in Niedersachsen
In Niedersachsen fanden zuletzt Sichtungsturniere für Basketballerinnen statt, um Talente zu erkennen und zu fördern. Bei einem Veranstaltung für Spielerinnen des Jahrgangs 2011 in Brinkum nahmen fast 70 Talente teil, darunter auch Mädchen aus dem Jahrgang 2012. Teilnehmer von sieben Regionen – Hannover, Osnabrück, Bremen, Lüneburg, Göttingen, Braunschweig sowie Oldenburg/Ostfriesland – waren vertreten. Dieses Turnier war dazu gedacht, den Leistungsstand der Talente zu bewerten und diente als Grundlage für weitere Trainings und Spiele.
Nach dem Turnier äußerte sich Neumann zufrieden mit dem gezeigten Niveau der Spielerinnen, obwohl er auch regionale Unterschiede feststellte. Insgesamt sollen 14 Spielerinnen den NBV in den kommenden Spielen vertreten. Geplant sind außerdem ein Perspektivturnier in Braunschweig sowie regionale Stützpunkttrainings. Das Ziel dieser Maßnahmen ist es, die besten Talente in die Jugend-Nationalmannschaft zu integrieren. Als Beispiel für den Erfolg dieser Förderung wird Frieda Bühner genannt, die bereits an den Olympischen Spielen 2024 teilgenommen hat.
Erfolge der deutschen 3×3-Basketballnationalmannschaft
Die deutsche 3×3-Basketballnationalmannschaft der Damen hat sich als eindrucksvolle Kraft im internationalen Wettbewerb etabliert. Bei der Olympiade in Paris 2024 gewann das Team, bestehend aus Svenja Brunckhorst, Sonja Greinacher, Elisa Mevius und Marie Reichert, die erste Goldmedaille für den Deutschen Basketball Bund (DBB). Zuvor erlebte das Team jedoch auch Rückschläge. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2021 blieb Deutschland aufgrund der verpassten Qualifikation verwehrt.
Der Weg zur Goldmedaille in Paris war hart erkämpft, er führte über mehrere qualifizierende Turniere. Im Dritten Qualifikationsturnier in Debrecen, Ungarn, konnten sich die Damen ungeschlagen für die Olympischen Spiele qualifizieren. Dort überzeugten sie mit einer beeindruckenden Leistung in der Gruppenphase, in der sie unter anderem die USA besiegten. Das Halbfinale gewannen sie gegen Kanada in einem dramatischen Abschluss, gefolgt von einem spannenden Finalsieg gegen Spanien.
Die Erfolge der deutschen Damen im 3×3-Basketball haben nicht nur ihrer Disziplin, sondern auch dem gesamten Basketball-Sport in Deutschland neue Impulse gegeben. Die Anerkennung dieser Erfolge zeigt sich auch in der Ehrung mit dem Silbernen Lorbeerblatt durch den Bundespräsidenten, und die Popularität des 3×3-Basketballs nimmt stetig zu.
Die gestiegenen medialen Interessen und die zahlreichen Erfolge, sowohl auf nationaler als auch internationaler Ebene, lassen erwarten, dass Deutschlands Damenmannschaften weiterhin eine starke Zukunft im Basketball haben. Zukünftige Veranstaltungen, wie die ING 3×3 Tour 2024, setzen darauf, diese Begeisterung weiter auszubauen.
Insgesamt hat die Kombination aus erfolgreicher Talentförderung und herausragenden sportlichen Leistungen das Potenzial, den Frauen-Basketball in Deutschland nachhaltig zu stärken.