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Barrierefreiheit im Online-Handel: Studie enthüllt erschreckende Zahlen und Forderungen

Barrierefreie Webshops unverzichtbar für alle Nutzer

Frankfurt (dpa) – Die Barrierefreiheit von Webshops ist ein essentieller Faktor für die Erschließung eines breiten Kundenkreises. Eine aktuelle Studie, durchgeführt von der Deutsche Gesellschaft für Inklusion und der Initiative „Internet für Alle“, zeigt jedoch auf, dass nur ein geringer Anteil der meistbesuchten Online-Shops in Deutschland tatsächlich barrierefrei ist. Dies wirft ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit, digitale Zugänglichkeit für alle Nutzer sicherzustellen, unabhängig von etwaigen Einschränkungen.

Die Studie ergab, dass nur 20 Prozent der untersuchten Webshops teilweise barrierefrei sind. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein deutlicher Rückschritt, da 2023 noch 25 Prozent der beliebten Online-Shops barrierefreien Zugang ermöglichten. Dies verdeutlicht die anhaltende Herausforderung, mit der Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen konfrontiert sind, wenn sie im Internet einkaufen.

Es ist zu berücksichtigen, dass in Deutschland rund 7,8 Millionen Menschen mit anerkannter Schwerbehinderung leben, darunter etwa 350.000 Personen mit Sehbehinderungen oder Blindheit. Die mangelnde Barrierefreiheit in Webshops schließt somit eine bedeutende Anzahl potenzieller Kunden aus und setzt Unternehmen einem unnötigen Risiko aus, Umsätze zu verlieren.

Ein zentrales Ergebnis der Studie war, dass nur 15 der 71 überprüften Webseiten eine Tastaturbedienbarkeit ohne Maus ermöglichten. Dies ist jedoch eine grundlegende Voraussetzung für viele Menschen mit Behinderung, um Online-Shops nutzen zu können. Zudem fehlte es den meisten getesteten Webseiten an einem sichtbaren Tastaturfokus, was die Navigation und Interaktion für Menschen mit Sehbehinderungen erschwert.

Die Forderung nach digitaler Barrierefreiheit ist nicht nur eine moralische, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Unternehmen, die ihre Webseiten nicht für alle zugänglich gestalten, riskieren den Verlust potenzieller Kunden und verpassen die Chance, von einem breiteren Publikum profitieren zu können. Es ist an der Zeit, digitale Barrieren abzubauen und einen inklusiven Online-Handel zu schaffen, von dem alle Nutzerinnen und Nutzer gleichermaßen profitieren.

Die EU-Richtlinie zur digitalen Barrierefreiheit setzt klare Maßstäbe für die Zukunft des Online-Handels. Innerhalb eines Jahres müssen alle Webshops barrierefrei gestaltet sein, um die Zugänglichkeit für Verbraucherinnen und Verbraucher sicherzustellen. Es liegt somit in der Verantwortung der Unternehmen, sich dieser Vorgabe anzupassen und einen nachhaltigen Beitrag zur Schaffung einer inklusiven digitalen Welt zu leisten.

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