Die Franz-Fischer-Brücke in Bamberg ist seit dem 19. August 2024 vollständig gesperrt. Diese Maßnahme ist Teil eines umfangreichen Neubaus, der darauf abzielt, das bestehende Bauwerk, das 1951 errichtet wurde, zu ersetzen. Die alte Brücke wies erhebliche strukturelle Mängel auf und konnte zuletzt nur noch einspurig befahren werden. Die Sperrung hat weitreichende Auswirkungen auf den Verkehr und die Anwohner, da die Brücke eine der wichtigsten Verbindungen zwischen dem Stadtteil Bug und dem Süden sowie Osten Bambergs darstellt.
Im Rahmen des Neubaus wird nicht nur die Brücke selbst, sondern auch die Hans-Schmitt-Straße sowie der Straßenanschluss an die Galgenfuhr erneuert. Dies soll die Verkehrssicherheit und die Kapazität der Verkehrswege erheblich verbessern. Laut Stadtsprecher Michael Memmel sind die Bauarbeiten planmäßig bis Ende 2024 abgeschlossen. Die Verkehrsfreigabe der neuen Brücke ist für das Frühjahr 2025 vorgesehen, abhängig von den Witterungsbedingungen.
Fortschritte und Herausforderungen
Die Straßenbaumaßnahmen, die die Asphaltierungsarbeiten einschließen, hatten ursprünglich einen straffen Zeitplan, doch der Abbruch der alten Brücke wird nun für April 2025 erwartet. Gründe dafür sind geänderte Untergrundbedingungen, die zu einer Verzögerung von einigen Wochen führen. Zusätzlich sind die Asphaltierungsarbeiten für März 2025 angedacht, wobei Fußgänger und Radfahrer während dieser Zeit die neue Brücke über die flussabwärts gelegene Seite nutzen können.
Der Zustand der Franz-Fischer-Brücke wurde bereits 2001 als schlecht bewertet. 2011 wurden verschiedene Sanierungs- und Neubauvarianten vorgestellt, wobei sich der Stadtrat letztlich für einen Neubau neben der bestehenden Brücke entschied. Aufgrund finanzieller Restriktionen konnte der Bau jedoch zunächst nicht vorangetrieben werden. Erst im Herbst 2022 wurde ein neuer Zeitplan aufgestellt, der den Bau des neuen Brückenbauwerks im Zeitraum von Mai 2023 bis Sommer 2025 vorsieht.
Die Brückeninfrastruktur in Deutschland
Die deutsche Verkehrsinfrastruktur umfasst rund 39.500 Brücken, wobei viele dieser Brücken in den 1960er und 1980er Jahren erbaut wurden. Der zunehmende Schwerverkehr und die Altersstruktur der Brücken erfordern umfassende Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen. Deutschland verfolgt das Ziel, bestehende Brücken an die gestiegenen Anforderungen hinsichtlich Tragfähigkeit und Verkehrssicherheit anzupassen.
Für die Franz-Fischer-Brücke ist die Modernisierung exemplarisch für die Bemühungen des Landes, die Infrastruktur zu erneuern. Die Kosten für die Modernisierung des Brückenbestands in Deutschland werden auf insgesamt 9,3 Milliarden Euro geschätzt, wobei ein klarer Fokus auf hochbelasteten Strecken und den notwendigen Anpassungen liegt. Es wird erwartet, dass bis 2030 ein durchgängiges Netz von Bundesautobahnen mit den erforderlichen Tragfähigkeit der Brückenbauwerke hergestellt wird.
Die Franz-Fischer-Brücke ist somit nicht nur ein örtliches Bauprojekt, sondern Teil einer größeren Entwicklung, die auf die Erneuerung und Verbesserung der Brückeninfrastruktur in Deutschland abzielt. Die Brücke spielt eine entscheidende Rolle für den Verkehr der Region und die damit verbundene Aufrechterhaltung der Mobilität in Bamberg.