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Balkonkraftwerke: Wie Münchener Mieter von der Energiewende profitieren

„Dank des Solarpakets I hat das Münchener Unternehmen Kleines Kraftwerk seine Umsätze im Bereich Balkonkraftwerke seit vergangenem Jahr vervierfacht, was die zunehmende Bedeutung von erneuerbaren Energien für Mieter in Deutschland am 30.07.2024 unterstreicht.“

Die Einführung von Balkonkraftwerken hat das Potenzial, nicht nur die Stromrechnungen von Mietern in Deutschland zu senken, sondern auch einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende zu leisten. Mit der kontinuierlichen Verbesserung gesetzlicher Rahmenbedingungen sprießen diese Mini-Solaranlagen wie Pilze aus dem Boden.

Ein wachsender Trend in der Energiewende

In Deutschland leben über die Hälfte der Bevölkerung zur Miete. Das stellt Mietende oft vor das Problem, nicht im gleichen Maße zur Energiewende beitragen zu können wie Hauseigentümer. Allerdings bieten Balkonkraftwerke eine praktische Lösung, die es auch Mietern ermöglicht, erneuerbare Energie zu nutzen. Insbesondere seit dem letzten Jahr haben sich die Rahmenbedingungen für die Installation dieser kleinen Solaranlagen erheblich verbessert.

Neue Gesetze fördern die Installation

Das Solarpaket I, das kürzlich von der Ampel-Koalition verabschiedet wurde, hat viele Hürden bei der Installation der Balkonkraftwerke abgebaut. Wesentliche Änderungen beinhalten:

  • Das Recht auf Installation für alle Mieter, wobei Vermieter nur unter bestimmten Bedingungen ablehnen können.
  • Digitale Stromzähler sind nicht mehr zwingend erforderlich, was die Nutzung erleichtert.
  • Die Verwendung normaler Steckdosen ist erlaubt, was den Zugang zur Einrichtung der Anlagen vereinfacht.
  • Eine Anmeldung bei den Stadtwerken ist für kleine Anlagen bis 800 Watt nicht notwendig.

Dank dieser Maßnahmen können Mietende schnell und unkompliziert ihre eigenen kleinen Kraftwerke in Betrieb nehmen.

Wirtschaftlicher Boom für Balkonkraftwerke

Die Nachfrage nach Balkonkraftwerken ist sprunghaft angestiegen. Laut Markus Struck, dem Geschäftsführer von Kleines Kraftwerk, haben sich die Umsätze im letzten Jahr vervierfacht, und die Prognosen deuten darauf hin, dass sie sich im kommenden Jahr erneut verdoppeln könnten. Diese Entwicklung ist nicht nur ein positives Zeichen für die Unternehmen, die solche Anlagen verkaufen, sondern auch für das Erreichen der Klimaziele.

Kosten und Nutzen

Finanziell sind Balkonkraftwerke ebenfalls attraktiv geworden. Sie sind von der Mehrwertsteuer befreit, sodass der Einstieg deutlich erschwinglicher ist. Ein typisches Set mit zwei Solarmodulen kostet derzeit etwa 527 Euro plus Versand. Verbraucher haben zudem die Möglichkeit, Solarstrom zu speichern, was jedoch mit zusätzlichen Kosten verbunden ist.

Mit einer solchen Anlage können Mieter theoretisch ihren gesamten Tagesstromverbrauch decken, abhängig von der Größe der Installation und der Sonneneinstrahlung. Über das Einspeisen ins öffentliche Netz erhalten die Besitzer jedoch keinerlei Vergütung für ungenutzten Strom, was die Wirtschaftlichkeit beeinflussen kann.

Kommende Entwicklungen

Die Perspektiven für Balkonkraftwerke sind vielversprechend. Diese kompakten Solaranlagen sind nicht nur in speziellen Geschäften erhältlich, sondern finden zunehmend auch ihren Weg in Supermärkte und Baumärkte. Dies könnte das Bewusstsein und die Akzeptanz für erneuerbare Energie weiter steigern.

Markus Struck plant, die Expansion seines Unternehmens nach Europa, um das Potenzial dieser Technologien auch internationalen Mietenden zugänglich zu machen.

Insgesamt zeigt die Entwicklung rund um Balkonkraftwerke, dass die Energiewende nicht nur eine Aufgabe für Politiker ist, sondern dass auch die Bürger selbst jetzt aktiv handeln können, um ihren Teil zum Klimaschutz beizutragen.

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Lebt in Mühlheim und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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