Am 1. Februar 2025 rückt die Bundestagswahl am 23. Februar in den Fokus der Münchner Wähler. Im Wahlkreis München-Süd, der die Stadtteile Hadern, Sendling, Sendling-Westpark, Giesing und Solln umfasst, treten mehrere Direktkandidaten an, die in kurzen Interviews ihre Strategien und Erfolge vorstellen. Dieser Wahlkampf findet im Kontext eines vorzeitigen Urnengangs statt, der durch den Bruch der Ampelkoalition notwendig wurde.

Unter den Kandidaten ist Julika Sandt von der FDP, eine 53-jährige leitende Angestellte im Gesundheitswesen aus der Isarvorstadt. Sie verfolgt den Ansatz, Bildung als Schlüssel zur Chancengerechtigkeit zu betrachten. Sebastian Roloff, der 41-jährige Rechtsanwalt und aktuelle Bundestagsabgeordnete der SPD aus Obergiesing, betont die Wichtigkeit von Solidarität innerhalb der Gesellschaft. Er war bereits an erfolgreichen Reformen beteiligt, darunter die Neuordnung des Postgesetzes.

Die Kandidaten im Detail

Claudia Küng von der CSU, 60 Jahre alt und Diplom-Volkswirtin aus Obersendling, setzt auf eine starke Wirtschaft als Fundament für das Sozialsystem. In den letzten Jahren hat sie zahlreiche Ideen eingebracht, die jedoch wenig in die Praxis umgesetzt wurden. Carmen Fesl von der Linken stellt sich als 40-jährige Sozialpädagogin und Vertreterin der sozialen Infrastruktur vor, während Jamila Schäfer, 31, von den Grünen, als aktuelle Bundestagsabgeordnete bereits Erfolge bei der Unabhängigkeit von russischem Gas erzielen konnte.

Wolfgang Wiehle von der AfD, ein 60-jähriger Diplom-Informatiker aus Ottobrunn, will die Integration durch die deutsche Sprache vorantreiben. Gemeinsam mit weiteren Direktkandidaten wie Loraine Bender-Schwering von den FREIEN WÄHLERN und Norbert Penstetter von der Tierschutzpartei stellt sich die große Bandbreite der politischen Ausrichtung in München dar.

Wettbewerb im Münchner Süden

Die politische Konkurrenz ist dabei besonders stark, da die CSU bestrebt ist, alle vier Wahlkreise in München für sich zu gewinnen. Stadtchef Georg Eisenreich formuliert das Ziel, den Münchner Süden zurückzuholen, nachdem Claudia Küng als Kandidatin nominiert wurde. Bei den Grünen hat Jamila Schäfer gute Chancen, ihren Sitz zu verteidigen, nachdem sie bei der letzten Wahl das Direktmandat gewann.

Die SPD hat ebenso versucht, ihre Aufstellungen strategisch paritätisch zu besetzen, mit Sebastian Roloff als einzigem wieder angetretenen Mandatsinhaber. Der Wahlkampf wird durch ein stark geteiltes Wahlverhalten in Deutschland beeinflusst. In Süddeutschland, besonders in Bayern, dominieren weiterhin die Unionsparteien wie die CSU, während die Grünen in städtischen Gebieten von München eine starke Basis haben.

Ein wesentlicher Punkt im Hinblick auf die bevorstehenden Wahlen ist die Wahlrechtsreform, die Überhangmandate abgeschafft hat und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Wahlkreisgewinner nicht automatisch in den Bundestag einziehen.

Die Bundestagswahl 2025 ist damit nicht nur ein Test für die Parteien, sondern auch ein barometrisches Instrument, um die politischen Strömungen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland zu erfassen. Die Entscheidung der Wähler wird von Themen wie sozialer Sicherheit, Klima und Wirtschaft stark beeinflusst. Gleichzeitig bleibt die Wahlbeteiligung ein ausschlaggebender Faktor für den Ausgang der Wahl; bereits bei der letzten Wahl lag diese bei 76,6% und zeigt regional erhebliche Unterschiede.

Angesichts der politischen Dynamiken und der bevorstehenden Herausforderungen kündigt sich ein spannender Wahlkampf um die Direktmandate an. Das Augenmerk liegt nun auf den Wählerinnen und Wählern im Münchner Süden, die am 23. Februar 2025 ihre Stimme abgeben werden.