Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir äußerte Optimismus über die Eindämmung der Maul- und Klauenseuche (MKS) in Deutschland. Am Rande eines Treffens der EU-Agrarminister in Brüssel erklärte er, dass Deutschland voraussichtlich in spätestens drei Monaten wieder als „MKS-frei“ gelten könnte. Diese Einschätzung basiert auf der Definition des Friedrich-Loeffler-Instituts, das besagt, dass ein Land als frei von MKS gilt, wenn seit dem letzten bestätigten Fall mindestens drei Monate vergangen sind und die EU-Maßnahmen eingestellt wurden.

Der letzte Ausbruch der MKS in Deutschland wurde am 10. Januar 2025 im brandenburgischen Landkreis Märkisch-Oderland bei Wasserbüffeln festgestellt. Seitdem sind keine weiteren Fälle registriert worden. Die zuständigen Behörden haben umgehend umfassende Bekämpfungs- und Schutzmaßnahmen ergriffen, die unter anderem die Tötung der infizierten Tiere sowie das Einrichten von Sperrzonen umfassen. Die eingerichteten Sperrzonen bestehen aus einer Schutzzone mit einem Minimum von 3 km Radius und einer Überwachungszone von mindestens 10 km um den betroffenen Betrieb.

Ausbruch und Maßnahmen

Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat den Zentralen Krisenstab Tierseuchen einberufen, um über die geeigneten Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche zu beraten. Ein „Stand Still“ für Klauentiere in Brandenburg und Berlin wurde angeordnet, was bedeutet, dass der Transport von empfänglichen Tieren in diesen Regionen strikt untersagt ist. Diese Entscheidung wurde getroffen, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

Die MKS ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die nicht nur Klauentiere wie Rinder, Schafe, Ziegen und Schweine betreffen kann, sondern auch Zoo- und Wildtiere. Trotz ihrer schweren Auswirkungen auf die Tiergesundheit und die Landwirtschaft ist sie für Menschen ungefährlich. Die Übertragung des virus erfolgt durch belebte und unbelebte Vektoren und kann sich über große Entfernungen ausbreiten. Tiere, die an MKS erkrankt sind, können langfristige Virus-Träger werden, weshalb schnelle Maßnahmen zur Eindämmung entscheidend sind.

Internationale Dimension und historische Rückblicke

Der letzte MKS-Ausbruch in Deutschland datiert zurück bis 1988, während der letzte große Ausbruch in Europa 2011 in Bulgarien verzeichnet wurde. Historisch betrachtet gab es 2001 in Großbritannien umfangreiche Ausbrüche, die auch Frankreich, Irland und die Niederlande betrafen. Derzeit ist das MKS-Virus in der Türkei, im Nahen Osten, vielen asiatischen Ländern sowie Teilen Afrikas und Südamerikas endemisch. Illegal eingeführte tierische Produkte aus diesen Gebieten stellen eine anhaltende Bedrohung für die europäische Landwirtschaft dar.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Herausforderungen, die die Maul- und Klauenseuche mit sich bringt, erhebliche Anstrengungen in der Tierseuchenbekämpfung erfordern und die Zusammenarbeit auf nationaler sowie internationaler Ebene von zentraler Bedeutung ist.