Der Bahnübergang am Westerburger Weg in Huntlosen (Gemeinde Großenkneten, Niedersachsen) ist seit dem 5. Oktober 2023 gesperrt. Damit dauert die Sperrung mittlerweile über 15 Monate, was bei den Anwohnern für Unmut sorgt. Laut den aktuellen Informationen der Deutschen Bahn (DB) sind die Arbeiten an dem Stellwerk und der Querung nun kurz vor dem Abschluss. Ein konkretes Datum für die Wiedereröffnung wurde jedoch nicht bekannt gegeben.

Derzeit erfolgen die letzten Montagearbeiten im Stellwerk. In diesem Rahmen wurde ein neues Stellpult eingebaut, dessen Abnahme durch einen Fachmann noch aussteht. Die technische Einbindung des Bahnübergangs in das Stellwerk gestaltet sich als aufwändig. Nach Angaben der DB sind Verzögerungen im Bauablauf vor allem durch Material- und Lieferengpässe entstanden. Einzelanfertigungen wie das neue Stellpult und die neuen Stellhebel waren nicht vorrätig, was die Arbeiten weiter verzögerte.

Komplexität der Arbeiten

Die notwendigen Tiefbauarbeiten sowie die Erneuerung der Schrankenanlage und des Bahnübergangsbelags wurden im Sommer 2024 abgeschlossen. Die geplante Wiederinbetriebnahme des Bahnübergangs Ende August 2024 konnte aufgrund der komplizierten Einbindung des neuen rechnergesteuerten Systems in die Technik des mechanischen Stellwerks nicht eingehalten werden, was auch zu einer hohen Bindung von Ressourcen und Fachkräften führte. Bauamtsleiter Hendrik Behrends äußerte sich unzufrieden über die lange Sperrung, die zahlreiche Beschwerden von Einwohnern nach sich zog. Da es sich um eine Baumaßnahme der DB handelt, hat die Gemeinde Großenkneten keinen Einfluss auf den Verlauf.

Zusätzlich zur Sperrung am Westerburger Weg sind auch die Bahnübergänge „Feldweg“ nahe Huntloser Bach und „Schützenhofweg“ vom 22. bis 24. Januar 2025 gesperrt. Die Umleitungen für die gesperrten Bahnübergänge werden entsprechend ausgeschildert. Während der Sperrung werden die Bahnübergänge „Sannumer Straße“ und „Zum Breitenstrohe“ besetzt, was jedoch nur geringfügige Einschränkungen zur Folge hat.

Problematik der Bahnübergänge in Deutschland

Bahnübergänge stellen ein bekanntes Problem für Bürger dar, da sie nicht nur Stress im Straßenverkehr verursachen, sondern auch Beeinträchtigungen durch Lärm und Schadstoffe mit sich bringen. Wie das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) berichtet, führen mehr Züge zu längeren Schließzeiten der Schranken. Dies kann riskantes Verhalten von Verkehrsteilnehmern fördern. Zudem bremsen Störungen an Bahnübergängen die Bahnreisenden.

Um die Situation zu verbessern, investiert der Bund jährlich rund 75 Millionen Euro in Baumaßnahmen zum Ersatz von Bahnübergängen durch Überführungsbauwerke. Die Anzahl der Bahnübergänge in Deutschland ist seit 2005 gesunken – von 28.336 auf 22.545 im Jahr 2020. Das Eisenbahnkreuzungsgesetz regelt die Vermeidung neuer und die Beseitigung vorhandener Bahnübergänge und stellt Anforderungen an die Planung neuer Straßen, die Bahnstrecken kreuzen. Hierbei wird in der Regel der Bau von Brücken vorgeschrieben, um den Verkehr zu entlasten und die Sicherheit zu erhöhen.

Die laufenden Arbeiten am Bahnübergang in Huntlosen und die allgemeinen Herausforderungen im Zusammenhang mit Bahnübergängen zeigen, wie wichtig ein sorgfältiges Management der Verkehrsinfrastruktur ist. Es bleibt abzuwarten, wann die Sperrungen endgültig aufgehoben werden können und wie die DB auf die anhaltenden Beschwerden der Anwohner reagiert.

Für weitere Informationen zu den laufenden Baumaßnahmen und deren Fortgang in Huntlosen besuchen Sie bitte Kreiszeitung, Großenkneten und BMDV.