Im Februar 2024 müssen Fahrgäste der Deutschen Bahn im Norden mit erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr rechnen. Grund für die Unterbrechungen sind umfangreiche Baustellen, die Teil eines groß angelegten Sanierungsprogramms sind. Der Fokus dieses Programms liegt auf der Verbesserung der Streckennetze bis 2027. Besonders betroffen ist die Strecke zwischen Hamburg und Elmshorn, wo von 3. bis 21. Februar Gleis- und Brückenerneuerungen durchgeführt werden.
Zusätzliche Arbeiten sind für den 15. und 16. Februar geplant, bei denen Kabeltiefbauarbeiten entlang der Marschbahn zwischen Niebüll und Bredstedt stattfinden. Reisende im Fernverkehr müssen damit rechnen, dass nicht alle Zugverbindungen wie gewohnt angeboten werden können. Viele Fernverkehrszüge, die von Westerland über Kiel und Flensburg nach Hamburg verkehren, enden am Hamburger Hauptbahnhof.
Einschränkungen im Nahverkehr
Im Nahverkehr wird es ebenfalls zu Anpassungen kommen. Vom 7. Februar (18 Uhr) bis 16. Februar verkehren Züge zwischen Hamburg Hauptbahnhof und Neumünster im Stundentakt, während Züge der Linie RE 7 entfallen. Der RE 70 hingegen fährt weiterhin im Stundentakt. Zwischen Husum und Niebüll entfallen die Züge der Linie RE 6 vom 14. Februar (21 Uhr) bis 16. Februar, ein Ersatzverkehr mit Bussen wird eingerichtet.
Diese Maßnahmen sind Teil des Konzernsanierungsprogramms „S3“, das von der Deutschen Bahn ins Leben gerufen wurde, um die Infrastruktur bis 2027 zu verbessern. Neben den angekündigten Baustellen sind auch umfassende Sanierungsarbeiten auf weiteren wichtigen Bahnstrecken in Deutschland geplant. So beginnt ab August 2025 die Generalsanierung der Strecke Berlin – Hamburg, die täglich von etwa 230 Zügen frequentiert wird.
Das Sanierungsprogramm „S3“
Das Gesamtprogramm der Deutschen Bahn zielt darauf ab, die strukturellen Probleme des Konzerns innerhalb der nächsten drei Jahre zu beheben. Der Vorstandsvorsitzende Richard Lutz betont die Notwendigkeit dieser Sanierungsmaßnahmen, die durch den schlechten Zustand der Infrastruktur und externe Krisen bedingt sind. Ziel ist die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit der Schiene bis 2027, um die Pünktlichkeit zu erhöhen und Störungen zu reduzieren.
Im Rahmen des Programms werden bis 2027 1500 Streckenkilometer generalsaniert. Außerdem ist die Modernisierung von 100 Bahnhöfen pro Jahr vorgesehen. Die DB plant zudem, die Pünktlichkeit im Fernverkehr bis 2027 auf 75 bis 80 % zu erhöhen. Wichtige Kennzahlen zur Erfolgsmessung umfassen eine Senkung der infrastrukturell bedingten Verspätungen um 20 % und ein operatives Ergebnis von 2 Milliarden Euro.
Die Deutsche Bahn setzt auch auf ein Ersatzverkehrskonzept während der Bauzeiten, um Reisende und Güter weiterhin zu transportieren. Informationen zu Fahrgastrechten bei Verspätungen während der Baustellen beinhalten teilweise Erstattungen des Ticketpreises bei erheblichen Verspätungen, die eine faire Entschädigung für die reisenden Kunden sicherstellen sollen.