Am 11. März stellte Ministerpräsident Winfried Kretschmann die Innovations- und Zukunftsagenda für Baden-Württemberg vor. Diese Agenda konzentriert sich auf zukunftsweisende Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), Quantentechnologie, Greentech und Wasserstoff. Mit einem Investitionsvolumen von rund 25 Milliarden Euro, davon 11,5 Milliarden Euro aus Landesmitteln, positioniert sich Baden-Württemberg als eine der innovativsten Regionen in der EU. Baden-Württemberg hat seit 2014 nahezu 25 Milliarden Euro in Fördermaßnahmen für diese Technologien investiert.

Ein wichtiger Bestandteil der Agenda ist die Unterstützung der Batterieforschung durch das Projekt „Roundabout“, das mit 8 Millionen Euro gefördert wird. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, betonte, dass der Aufbau von Kompetenzen in der Batterieforschung, besonders für Rundzellen der nächsten Generation, im Fokus steht. Wissenschaftliche Partner wie das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW), das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (FhG IPA) sowie das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) sind in dieses Vorhaben eingebunden. Zudem plant CustomCells, eine Rundzellen-Pilotlinie in Tübingen zu errichten.

Unterstützung für Start-ups und Forschung

Die Landesregierung fördert seit 2017 mit der Kampagne Start-up BW gezielt Start-ups und hat dabei 1800 Start-up-Teams unterstützt. Im Rahmen von Frühphasenfinanzierungsprogrammen erhielten über 350 Start-ups mehr als 74 Millionen Euro. Im Cyber Valley, das als Europas größtes Zentrum für KI und moderne Robotik gilt, haben sich mittlerweile über 90 Start-ups niedergelassen. Dieses Exzellenzzentrum fördert die Gründung von KI-Start-ups und verknüpft wissenschaftliche Exzellenz mit Innovation und Technologietransfer, um die Akzeptanz intelligenter Technologien in der Gesellschaft zu steigern. StartupBW beschreibt, dass es auch um die kritische Reflexion der ethischen und sozialen Auswirkungen von KI geht.

Das ELLIS-Institut in Tübingen wird mit 100 Millionen Euro von der Hector Stiftung II sowie 25 Millionen Euro aus Landesmitteln unterstützt. Zudem entsteht in Heilbronn der Innovation Park Artificial Intelligence (IPAI), der als Wertschöpfungszentrum für KI-basierte Produkte und Dienstleistungen fungieren soll. Das Exzellenzcluster POLiS, das mit 47 Millionen Euro gefördert wird, arbeitet an nachhaltigen Batterien, und der neue Powder-Up! Kathodentechnikum in Ulm eröffnet im Mai 2024, um die unabhängige Produktion von Batteriematerialien zu ermöglichen.

Strategische Bedeutung der KI

Die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz unterstreicht auch die KI-Strategie der Bundesregierung, die seit 2018 implementiert ist. Diese Strategie verfolgt das Ziel, Deutschland als führenden KI-Standort zu etablieren und umfasst ein Budget von mehreren Milliarden Euro bis 2025. Wirtschaft Magazin hebt hervor, dass Herausforderungen wie der Fachkräftemangel und bürokratische Hürden bewältigt werden müssen, um Fortschritte zu erzielen. Die Strategie zielt darauf ab, ethische und rechtliche Rahmenbedingungen für die Nutzung von KI zu schaffen und beinhaltet die Förderung von Forschung, Entwicklung sowie die Unterstützung von Start-ups.

Ein interdisziplinärer Ansatz, der Informatik, Neurowissenschaften und Mathematik einschließt, ist für die Umsetzung der KI-Strategie von zentraler Bedeutung. Maßnahmen zur Unterstützung der Forschung und zur Entwicklung sicherer Datenplattformen für qualitativ hochwertige Daten werden ebenfalls verfolgt. Die Verbindung zur EU ist ebenfalls relevant, insbesondere im Hinblick auf die Initiativen des AI-Acts.