Bonita Grupp, die Chefin des Textilunternehmens Trigema und Mitglied der CDU, sieht sich heftigen Vorwürfen ausgesetzt, nachdem sie sich kritisch zu den Äußerungen des AfD-Politikers Björn Höcke geäußert hat. In einer Diskussion im Kreistag des Zollernalbkreises, an der auch Erik Wille, der Vorsitzende der AfD-Fraktion, teilnimmt, stellte Grupp die Glaubwürdigkeit von Höckes Aussagen infrage. Höcke hatte im Sommer 2022 die Initiative „Made in Germany – Made by Vielfalt“ scharf kritisiert und prognostizierte, dass Unternehmen wie Trigema in wirtschaftliche Turbulenzen geraten könnten.
Grupp, die das Unternehmen gemeinsam mit ihrem Bruder Wolfgang Grupp junior führt, betonte in einem Interview, dass sie 25 Mitarbeiter aus Syrien beschäftigt und insgesamt Fachkräfte aus 40 Nationen in ihrem Unternehmen integriere. Sie wies darauf hin, dass ohne diese Arbeitskräfte die Produktion nicht aufrechterhalten werden könnte. Erik Wille reagierte auf ihre Kritik, indem er ihr ein Video von einer Anti-Israel-Demo aus dem Jahr 2014 zuschickte und sie beschuldigte, „schuldig an Zuständen in diesem Land“ zu sein, und forderte, dass sie sich mit den im Video dargestellten Integrationsproblemen auseinandersetzt.
Grupp weist Vorwürfe zurück
In ihrer Antwort wies Grupp die Vorwürfe zurück und betonte die Erfolge der Integration in Deutschland, die durch verschiedene Einwanderungswellen geprägt sei. Sie kündigte an, dass sie den Integrationsprozess aktiv unterstützen werde. Darüber hinaus hielt sie Rückkehrforderungen für syrische Geflüchtete, die nach einem möglichen Sturz von Baschar al-Assad aufkommen könnten, für problematisch. Grupp erklärte, dass viele dieser Menschen sich erfolgreich in Deutschland integriert hätten und eine Rücksendung als „herben Verlust“ empfunden werden würde.
Trigema engagiert sich stark für die Initiative „Made in Germany. Made by Vielfalt“ und trägt somit aktiv zur vielfältigen Firmenkultur im Land bei. Laut Grupp sind 35 Prozent der Mitarbeiter bei Trigema Migranten oder haben einen Migrationshintergrund sowie eine überwiegende Anzahl aus Aleppo, die hauptsächlich als Näherinnen und Näher arbeiten. Trotz vorhandener Unterkünfte für Geflüchtete auf dem Unternehmensgelände stehen diese größtenteils leer, da der Bedarf nachgelassen hat.
Für weitere Informationen zu diesem Thema verweisen wir auf die Berichterstattung von Schwäbische.de sowie Nordkurier.de.