In einer umstrittenen Abstimmung hat der Kreistag Zollernalb einen AfD-Vertreter, Hans-Peter Hörner, zum dritten stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Diese Entscheidung, die bei einer Mehrheit der Mitglieder des Kreistags am Montag zustande kam, sorgt für erhebliche Kritik von Seiten der SPD Zollernalb, die diesen Schritt als „schlechten Tag für die Demokratie“ bezeichnet. Katja Weiger-Schick, die Vorsitzende der SPD im Kreis, verwies auf vergangene Kundgebungen für die Demokratie und äußerte die Hoffnung auf eine gemeinsame Haltung gegen die AfD.
Die SPD-Bundestagsabgeordneten Robin Mesarosch und Dr. Martin Rosemann schlossen sich der Kritik an. Mesarosch sprach sich vehement gegen die Wahl aus und nannte sie rücksichtslos. Rosemann betonte, dass demokratische Parteien keine Vertreter rechtsextremer Gruppen in bedeutenden Ämtern wählen sollten und dass die Entscheidung einen „Dammbruch“ darstelle. Der Vorschlag der SPD, lediglich zwei Stellvertreter zu wählen, fand in der Sitzung keine Mehrheit. Weiger-Schick stellte fest, dass die Diskussion über eine Brandmauer zur AfD nur eine kurze Halbwertszeit hatte, und bezeichnete die Wahl als „historische Schicksalsstunde“ für den Landkreis, um eine offene Gesellschaft ohne Hass zu fördern. Mehr Informationen dazu finden sich in einem Artikel auf www.schwaebische.de.