Die Bäckereien im Landkreis Zollernalbkreis starten eine „Azubi-Offensive“, um dem akuten Problem des Azubi-Schwunds entgegenzuwirken. Der Geschäftsführer der NGG Baden-Württemberg-Süd, Burkhard Siebert, betont die wesentlich höhere Ausbildungsvergütung, die den Bäckerei-Nachwuchs erwartet: Im ersten Ausbildungsjahr erhalten Azubis mindestens 860 Euro im Monat, im zweiten Jahr zusätzlich 190 Euro und im dritten Jahr ein Plus von 200 Euro auf insgesamt 1.085 Euro. Dies bedeutet durchschnittlich ein Viertel mehr Gehalt für Auszubildende in Bäckereien.
Zusätzlich zur besseren Bezahlung gibt es bis zum Jahresende eine Inflationsausgleichsprämie von 50 Euro monatlich sowie ein Ticket-Geld von 29 Euro im Monat für den ÖPNV. Diese Maßnahmen sollen Anreize schaffen und die Attraktivität der Ausbildung in Bäckereien steigern. Der Tarifabschluss gilt für alle Auszubildenden in Bäckereibetrieben ohne Ausnahme, sowohl für die Ausbildung in der Backstube als auch am Verkaufstresen.
Die NGG setzte sich bei zähen Verhandlungen am Tariftisch für die verbesserte Bezahlung ein, um die Abnahme von Auszubildenden in Bäckereien zu stoppen. Aktuell gibt es im gesamten Zollernalbkreis lediglich 18 Lehrlinge in Bäckereibetrieben, was einen drastischen Rückgang um 63 Prozent im Vergleich zu vor zehn Jahren bedeutet. Um den Trend des Azubi-Schwunds zu stoppen, ist es entscheidend, attraktive Bedingungen und faire Bezahlung zu bieten, um qualifiziertes Personal langfristig zu binden.
Burkhard Siebert betont, dass die Qualität von Backwaren maßgeblich von gut ausgebildeten Fachkräften abhängt und dass die Bäcker und Fachverkäuferinnen angemessen vergütet werden müssen, um die Branche langfristig attraktiv zu gestalten. Zudem unterstreicht er die Bedeutung einer fundierten Ausbildung in einem Handwerksberuf wie dem Bäckerhandwerk, die auf qualifizierten Fachkräften basiert, um die Produktqualität und Kundenzufriedenheit zu garantieren.