Kinder- und Jugendärzte im Mangel: Regionaler Bedarf in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg sind derzeit 30 Arztsitze in der Kinder– und Jugendmedizin unbesetzt. Dies geht aus der Antwort des baden-württembergischen Sozialministeriums auf eine Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag hervor. Insbesondere in einigen Regionen gibt es einen gravierenden Mangel an Kinderärzten. Zum Beispiel entfallen von den insgesamt 29,5 freien Sitzen allein 5,0 auf den Kreis Biberach, 3,5 auf die Stadt Pforzheim, 3,0 auf den Landkreis Böblingen, 2,5 auf den Landkreis Calw und 2,0 auf den Landkreis Rottweil. In anderen Gebieten gibt es maximal 1,5 vakante Sitze.

Der Mangel in der Frauenheilkunde ist noch heterogener. Von den sieben unbesetzten Sitzen im Land entfallen 4,5 allein auf den Kreis Waldshut, ein Sitz ist in Sigmaringen vakant, und in drei weiteren Kreisen jeweils ein halber Sitz. Laut der aktuellen Bedarfsplanung erfolgt die ambulante Versorgung in der Kinder- und Jugendmedizin durch 1.035 Fachärztinnen und Fachärzte, während in der Frauenheilkunde 1.448 Fachärztinnen und Fachärzte tätig sind. In den letzten zehn Jahren ist die Zahl der Fachärzte in beiden Bereichen gestiegen.

Das Sozialministerium plant, die ambulante pädiatrische Weiterbildung mit bis zu 648.000 Euro zu fördern, um bis zu zehn zusätzliche Weiterbildungsstellen zu schaffen. Allerdings liegen keine Informationen darüber vor, wie viele Familien in Baden-Württemberg ohne einen festen Kinderarzt auskommen müssen, da die KV Baden-Württemberg keine entsprechenden Statistiken führt und im Bedarfsfall auf die Terminservicestelle verweist.