Im hohen Alter fit und aktiv zu sein – ein Traum, den die 81-jährige Karin Boll aus Hechingen (Zollernalbkreis) lebt. Ihre Leidenschaft für das Laufen motiviert nicht nur sie selbst, sondern auch Anfänger, die sie zum Mitmachen animiert. Laufen ist ein fester Bestandteil von Karin Bolls Leben. Sobald sie den Sportplatz betritt, gibt es kein Halten mehr. Sie joggt los und ermuntert ihre Lauf-Schüler dazu, sich zu bewegen. Ihr Ziel: Anfänger dazu zu bringen, zehn Kilometer zu schaffen, was gleichzeitig auch ihre Lieblingsdistanz als pensionierte Sportlehrerin ist. Dabei spürt sie ihren Atem und ihren Körper intensiv, was sie glücklich macht.
Die sportliche Leidenschaft von Karin Boll begann früh. 1943 wurde sie in Ulm in einer Kriegsnacht geboren, in der Bombenalarm herrschte. Bereits im Krankenhaus musste sie um ihr Leben kämpfen, doch sie setzte sich durch. Mit 18 entdeckte sie durch einen Lehrer ihre Liebe zum Basketball und anschließend zur Leichtathletik. Während ihres Sportstudiums lernte sie die Skilangläuferin Rita Czech-Blasel kennen, die sie dazu ermutigte, die 800 Meter zu laufen. Dies führte 1965 zu einem siebten Platz bei den deutschen Hallenmeisterschaften.
Im Laufe der Jahre hat Karin Boll an Senioren-Wettkämpfen teilgenommen, wobei die Strecken immer länger wurden. Mit 75 Jahren wurde sie baden-württembergische Seniorenmeisterin über zehn Kilometer und hat auch erfolgreich an Halbmarathons teilgenommen. Für längere Strecken wie den Marathon fühlt sie sich mittlerweile zu alt, doch dies mindert nicht ihre Begeisterung für das Laufen.
Seit 16 Jahren trainiert Karin Boll nun schon Lauf-Anfänger in Hechingen und begleitet sie auf ihren ersten Laufschritten rund um die Burg Hohenzollern. Sie hat eine Gruppe von Läufern und Läuferinnen um sich versammelt, einige von ihnen sind mittlerweile selbst Trainer geworden. Die gemeinsame Leidenschaft für den Sport verbindet sie und sorgt für eine positive Stimmung nach dem Training.
Für Karin Boll ist der Spaß beim Laufen und die Verbundenheit mit ihren Lauf-Schülern wichtiger als jegliche Ehrungen und Medaillen. Sie genießt es, ihre Leidenschaft zu teilen und zurückzugeben, was ihr der Sport im Laufe ihres Lebens geschenkt hat.
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