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Fluglärm über Geislingen: Hühnerhöfe in der Zwickmühle

Bundeswehr führt Probeflüge über Hühnerhöfen in Geislingen durch, um die Auswirkungen des geplanten KSK-Absprunggeländes auf die Tiere zu untersuchen, nachdem Landwirte wegen möglicher Existenzbedrohungen alarmiert hatten.

In Geislingen, wo die Bundeswehr am Waldhof in der Nähe zweier Hühnerhöfe Probeflüge durchführt, stehen die Sorgen der Landwirte im Vordergrund. Die Tests wurden initiiert, um zu erkennen, wie gut die Hühner mit dem Fluglärm umgehen können und wie sich dies auf ihre Gesundheit auswirkt. Gleichzeitig wird beobachtet, welche Auswirkungen der Lärm auf die landwirtschaftliche Produktion hat.

Wirtschaftliche Sorgen der Hühnerhalter

Tobias Vötsch, der Samen von 15.000 Hühnern hält, sieht sich ernsthaften Gefahren ausgesetzt. „Die Hühner kommen in Stress“, erklärt Vötsch. Wenn die Flugzeuge über den Hof rauschen, reagieren die Tiere oft panisch und suchen Schutz im Stall. Diese Reaktion könnte letztendlich ihre Gesundheit beeinträchtigen und stellt ein Risiko für ihre Lebensqualität dar. Vötsch fürchtet zudem, dass der Lärm seine Möglichkeiten zur Freilandhaltung beeinflussen könnte. Wenn seine Hühner wegen des Fluglärms nicht mehr oft im Freie sein können, könnte das den Umstieg auf eine günstigere Bodenhaltung notwendig machen.

Verhalten der Hühner unter dem Druck von Fluglärm

Wissenschaftler der Universität Hohenheim sind ebenfalls vor Ort, um die Reaktionen der Hühner während der Probeflüge zu dokumentieren. Professor Volker Stefanski untersucht nicht nur die unmittelbaren Reaktionen der Tiere auf den Lärm, sondern auch langzeitliche Veränderungen ihres Verhaltens. „Wir analysieren, ob die Legeleistung sinkt oder ob es vermehrt zu Verhaltensauffälligkeiten kommt“, sagt er. Mit Kameras werden die Hühner sowohl im Freigelände als auch im Stall beobachtet. Diese Daten sollen später zur Klärung der Auswirkungen des Fluglärms auf die Hühnerhaltung beitragen.

Interesse an einer Lösung für die Landwirte

Angesichts der möglichen negativen Auswirkungen hat Tobias Vötsch gemeinsam mit anderen betroffenen Landwirten Alarm geschlagen. In Gesprächen mit der Bundeswehr und dem Staatsministerium haben sie um Maßnahmen gebeten, um den Stress für die Tiere zu minimieren. Die Bundeswehr hat daraufhin angekündigt, weitere Tests durchzuführen, um ein realistisches Bild der Situation zu erhalten. „Wir hoffen, dadurch den Landwirten ihre Ängste nehmen zu können“, teilte ein Sprecher mit.

Bürgerinitiative formiert sich gegen die Pläne der Bundeswehr

Neben den Betrieben am Waldhof gibt es auch in der Öffentlichkeit Bedenken gegen die Einrichtung des KSK-Absprunggeländes. Eine Bürgerinitiative hat sich gebildet, um gegen die Pläne der Landesregierung und der Bundeswehr Einspruch zu erheben. Die Anwohner fürchten nicht nur um die Hühner, sondern auch um die Lebensqualität in der Region, die durch häufige Militärflüge beeinträchtigt werden könnte.

Fazit: Die Herausforderung für Landwirtschaft und Bundeswehr

Insgesamt verdeutlichen die Probeflüge über den Hühnerhof in Geislingen einen Konflikt zwischen militärischen und landwirtschaftlichen Interessen. Die Haltung von Hühnern könnte durch die Maßnahmen der Bundeswehr auf die Probe gestellt werden, was sowohl wirtschaftliche als auch ökologische Folgen mit sich bringen könnte. Der Ausgang dieser Situation bleibt abzuwarten, sofern die zuständigen Behörden die Daten analysieren und auf die Bedenken der Landwirte eingehen.

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