Apotheker im Kreis kritisieren Gesundheitsminister: Dringende Reformen gefordert

Alarm in der Apothekerbranche: Krisengespräch in Bisingen

Ein kürzlich stattgefundenes Treffen von Apothekern im Kreis hat für Aufsehen gesorgt. Die Inhaber mehrerer Apotheken, darunter Caspar Spindler und Johannes Ertelt, diskutierten mit der CDU-Landtagsabgeordneten Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut drängende Themen in der Hohenzollern-Apotheke in Bisingen. Auch andere Apothekerinnen waren anwesend, um ihre Bedenken zu äußern.

Die Apotheker im Kreis fordern dringende Verbesserungen in den negativen Rahmenbedingungen, die vor allem wirtschaftlicher Natur sind. Steigende Betriebskosten, ausbleibende Inflationanpassungen und wachsende Bürokratie durch gesetzliche Krankenkassen machen den Apothekern zu schaffen. Es besteht die Sorge, dass ohne Verbesserungen weitere Schließungen bevorstehen.

Eine der Ursachen für wirtschaftliche Einbußen liegt darin, dass der Bundesgerichtshof die üblichen Skonti seitens der Großhändler im Arzneimittelmarkt untersagt hat. Dadurch verlieren Apotheken in Deutschland Einkaufsvorteile in beträchtlicher Höhe. Diese Maßnahme führt zu jährlichen Einbußen von mehr als 22.000 Euro pro Apotheke.

Ein weiteres Problem sind die sogenannten Fixhonorare, die seit 20 Jahren nicht erhöht wurden. Trotz gestiegener Kosten müssen die Apotheken diese Honorare akzeptieren. Die Situation verschärft sich zusätzlich durch den höheren Rabatt, den die Apotheken ab 2023 an die gesetzlichen Krankenkassen zahlen müssen.

Die Apotheker warnen vor den Folgen des Reformvorschlags von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Sie fürchten, dass die Apothekenlandschaft dramatisch ausgedünnt wird und die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten sowie die Beratung durch Fachpersonal erheblich leiden werden. Die Pläne von Lauterbach könnten das Apothekensterben beschleunigen und die Qualität der Versorgung beeinträchtigen.

Apotheker sind von großer Bedeutung für die Gesundheitsversorgung der Bevölkerung. Neben der Arzneimittelversorgung leisten sie wichtige Dienste in der Gesundheitsvorsorge und arbeiten eng mit anderen Gesundheitseinrichtungen zusammen. Sie betonen, dass ihre Arbeit nicht nur Kosten spart, sondern auch dazu beiträgt, teure Krankenhausaufenthalte zu vermeiden und die Gesundheit der Bevölkerung zu fördern.