Zahnärzte in Baden-Württemberg protestieren gegen Gesundheitspolitik: Praxen bleiben geschlossen

Baden-Württemberg: Zahnärzte im Protest für bessere Gesundheitsversorgung

Am kommenden Dienstag mobilisieren Zahnärzte in Baden-Württemberg zu einem flächendeckenden Protesttag gegen die aktuelle Gesundheitspolitik. Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Baden-Württemberg (KZV BW) ruft dazu auf, Praxen in Städten wie Karlsruhe, Pforzheim, Baden-Baden und Heilbronn geschlossen zu halten. Der Fokus liegt auf der Forderung nach einer Verbesserung der Patientenversorgung und einer Reduzierung des bürokratischen Aufwands im Gesundheitswesen.

Fortbildungen und Gemeindeveranstaltungen für Zahnarztpraxen

Der Protesttag unter dem Motto „Mund auf – Praxis zu!“ bietet den Beschäftigten der Zahnarztpraxen die Möglichkeit, an kostenlosen Fortbildungen teilzunehmen. Darüber hinaus sind Veranstaltungen geplant, wie z.B. ein Treffen mit politischen Vertretern in Karlsruhe oder informelle Gespräche in Pforzheim. In Heilbronn werden sich Zahnärzte und ihre Teams auf dem Kiliansplatz versammeln, um ihre Anliegen öffentlich zu machen.

Ergänzend dazu sind Infostände in Öhringen und Heilbronn geplant, um den Bürgerinnen und Bürgern die Situation der Zahnärzte näherzubringen und den Austausch zu fördern.

Zahnärzte fordern Maßnahmen gegen Bürokratie und Budgetierung

Die KZV BW beklagt einen zu hohen bürokratischen Aufwand in den Zahnarztpraxen und fordert eine erprobte und praxistaugliche Einführung digitaler Anwendungen. Besonders kritisiert wird die Budgetierung, die es den Zahnärzten erschwert, angemessen für ihre Leistungen vergütet zu werden. Die Zahnärzteschaft fordert eine Abschaffung dieses Systems, das ein frühzeitiges Erschöpfen der finanziellen Mittel für Patientenbehandlungen zur Folge hat.

Stellungnahme des Landesgesundheitsministeriums

Das Landesgesundheitsministerium in Stuttgart nimmt die Situation der Zahnärzte in Baden-Württemberg ernst und sieht die Themen Bürokratie und Budgetierung als Hemmnisse für eine erfolgreiche Praxisführung. Das Ministerium setzt sich dafür ein, bestimmte Leistungen wieder vom Budget zu entbinden, um den Spielraum für die Zahnärzte zu erweitern.

Weiterhin verweist das Ministerium darauf, dass Bereiche wie Bürokratie, Budgetierung und Gebührenordnung in die Zuständigkeit des Bundes fallen. Dennoch engagiert sich das Landesgesundheitsministerium auf bundesweiter Ebene, um Maßnahmen auf politischer Ebene voranzutreiben.