Die Gewerkschaft Verdi hat in Baden-Württemberg Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe ausgerufen. Am 9. Januar 2025 fanden die ersten Aktionen statt, die voraussichtlich zu erheblichen Ausfällen im Busverkehr führen werden. Laut einem Sprecher der Gewerkschaft sollen die Streiks vor allem im Rahmen laufender Tarifverhandlungen stattfinden, bei denen Verdi ein Entgeltplus von neun Prozent sowie eine monatliche Erhöhung von 100 Euro für Auszubildende fordert, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.

Die Stuttgarter Straßenbahnen erwarten, dass zahlreiche Linien betroffen sein werden. Insbesondere Linien wie die 53, 54, 58, 73, 90, 91 und 99 müssen mit Ausfällen rechnen. Der Warnstreik betrifft rund 30 Betriebe und soll am Donnerstag und Freitag durchgeführt werden. Am Donnerstag legen Beschäftigte in Städten wie Tübingen, Reutlingen und Stuttgart ihre Arbeit nieder, während am Freitag weitere Städte wie Göppingen und Karlsruhe betroffen sein werden.

Konkrete Auswirkungen auf den Busverkehr

Die Wachsamkeit der Fahrgäste ist gefragt, da die Auswirkungen des Warnstreiks je nach Stadt und Region variieren. In Pforzheim und dem umliegenden Enzkreis sind unter anderem die Regionalbuslinien 715 und 717 sowie die Schulbuslinie 917 von Ausfällen betroffen. Betroffene Unternehmen in Pforzheim sind unter anderem FMO und Müller. Verbandsvertreter der WBO suchen derzeit nach Möglichkeiten, um Fahrgästen schnellstmöglich Informationen über die Ausfälle bereitzustellen.

Die Entscheidung von Verdi für die Warnstreiks wurde von einigen Seiten kritisiert. Der frühe Zeitpunkt des Streikaufrufs wurde als problematisch eingestuft, da er in eine Phase fällt, in der der öffentliche Nahverkehr für viele Menschen von zentraler Bedeutung ist.

Tarifverhandlungen und deren Bedeutung

Die Warnstreiks stehen im Kontext der bevorstehenden Tarifrunde für den öffentlichen Dienst, die am 24. Januar 2025 in Potsdam beginnen wird. Über 2,6 Millionen Beschäftigte sind betroffen und die Gewerkschaften streben auch hier Entgelterhöhungen von 8 Prozent sowie mindestens 350 Euro mehr monatlich für alle Beschäftigten an. Diese Forderungen unterstreichen die allgemeine Dringlichkeit für bessere Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst.

Insgesamt zeigt die aktuelle Lage im privaten Omnibusgewerbe die Herausforderungen auf, die sowohl für die Beschäftigten als auch für die Fahrgäste im öffentlichen Nahverkehr bestehen. Die Auswirkungen der Warnstreiks werden in den kommenden Tagen weiter beobachtet werden müssen, um eine Einschätzung der Gesamtsituation vornehmen zu können.

Für weitere Informationen über die Tarifverhandlungen und die Forderungen der Gewerkschaften, besuchen Sie die Seiten von ZVW, PZ News und ö öffentlichen Dienst.