Ab Montag, dem 3. Februar 2025, werden in Baden-Württemberg erneut Warnstreiks im öffentlichen Dienst ausgerufen. Die Gewerkschaft ver.di hat zu diesen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, nachdem die erste Runde der Tarifverhandlungen am vergangenen Freitag ergebnislos blieb. Für die Beschäftigten in Kitas, Kliniken, Stadtverwaltungen, Landratsämtern und anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes stehen damit mehrere Tage der Aktion an.
Die Warnstreiks beginnen in verschiedenen Städten des Landes. Am Montag sind Münsingen, Metzingen und Bad Urach betroffen, ebenso wie Heilbronn in allen Bereichen des öffentlichen Dienstes. Am Dienstag wird der Streik in Ostfildern, Plochingen und weiteren Städten fortgesetzt. Besonders wichtig ist der Dienstag und Donnerstag, wo auch Kitas in Karlsruhe mit Aktionen rechnen müssen.
Forderungen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft ver.di fordert 8 Prozent mehr Gehalt oder mindestens 350 Euro mehr monatlich sowie höhere Zuschläge für belastende Tätigkeiten. Darüber hinaus sollen Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte um 200 Euro monatlich angehoben werden, und es wird die Einführung eines „Meine-Zeit-Kontos“ für mehr Zeitsouveränität gefordert.
Martin Gross, der Landesbezirksleiter von ver.di, hat betont, dass die Beschäftigten nicht für die Unterfinanzierung der Kommunen verantwortlich sind und unter den bestehenden Bedingungen leiden. Diese Tarifrunde ist besonders dringlich, da rund 500.000 Stellen im öffentlichen Dienst unbesetzt sind und die aktuelle wirtschaftliche Lage die Verhandlungen erschwert, da die kommunalen Arbeitgeber (VKA) die Forderungen als unrealistisch kritisieren.
Auswirkungen der Warnstreiks
Die Warnstreiks werden sich auf verschiedene Bereiche auswirken: neben dem öffentlichen Nahverkehr sind auch Arbeitsagenturen, Stadtwerke und die Sparkassen betroffen. Die Tarifverhandlungen betreffen rund 2,3 Millionen Angestellte bei Bund und Kommunen, wovon über 236.000 Beschäftigte in Baden-Württemberg arbeiten. Die Mehrheit dieser Arbeitskräfte sind Frauen, und etwa 44 Prozent arbeiten in Teilzeit.
Die zweite Runde der Tarifverhandlungen findet am 17. und 18. Februar 2025 in Potsdam statt. Die Gewerkschaften sind zuversichtlich, dass es in den Verhandlungen zu Fortschritten kommen könnte, erwarten jedoch auch, dass die kommunalen Arbeitgeber mit einem tragfähigen Angebot kommen müssen.
Die bevorstehenden Warnstreiks sind Teil eines größeren Rahmens von Tarifverhandlungen, die nicht nur für die Mitgliedsorganisationen von ver.di, sondern auch für andere Gewerkschaften wie GdP und GEW von Bedeutung sind. Die Ergebnisse werden voraussichtlich auch auf Beamt:innen und andere Gruppen des öffentlichen Dienstes übertragen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die kommenden Tage für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst von entscheidender Bedeutung sind, sowohl für die individuellen Arbeitsbedingungen als auch für die finanzielle Stabilität der Kommunen in Baden-Württemberg.
Für weitere Informationen zu den Streiks und den Forderungen lesen Sie die Berichte von SWR, ver.di und Öffentlicher Dienst-News.