Am Dienstag und Mittwoch kam es in Teilen von Baden-Württemberg zu Warnstreiks im Busverkehr, die von der Gewerkschaft Verdi ausgerufen wurden. Über 30 Betriebe sind betroffen, was zu erheblichen Einschränkungen für die Fahrgäste führen kann. Die Regionen, in denen die Arbeitsniederlegungen stattfinden, sind unter anderem Tübingen, Nürtingen, Esslingen sowie der Großraum Stuttgart, einschließlich Ludwigsburg und Böblingen. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 9% für rund 9.000 Beschäftigte und 100 Euro mehr pro Monat für Azubis. Die Forderungen gelten für eine Laufzeit von 12 Monaten. Südkurier berichtet, dass die Auswirkungen der Streiks je nach Stadt und Region variieren.
Dies ist bereits der zweite Aufruf von Verdi zu Arbeitsniederlegungen in diesem Monat. Rheinpfalz hebt hervor, dass die Warnstreiks Druck auf die Arbeitgeber in den laufenden Tarifverhandlungen erzeugen sollen. Die Gewerkschaft sieht die Arbeitgeberforderungen von 3% Lohnerhöhung ab April 2025 als unzureichend an. Zudem wurde von den Arbeitgebern ein Inflationsausgleich von lediglich 600 Euro angeboten.
Die Reaktionen der Arbeitgeber
Der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) hat die Forderungen von Verdi als „unseriös“ bezeichnet und kritisiert die Warnstreiks scharf. WBO spricht die negativen Auswirkungen für die Fahrgäste an, insbesondere im Schülerverkehr. Die Arbeitgeber haben sich gegen die Warnstreiks ausgesprochen und fordern Verdi zur Verhandlung auf. Tagesschau berichtet, dass die ersten Verhandlungsrunden bisher nicht zu einem Konsens führten, was die Fortsetzung der Streiks bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 11. November wahrscheinlich macht.
Blick auf den gesamtwirtschaftlichen Kontext
Die Warnstreiks sind Teil eines größeren Arbeitskampfgeschehens, das auch andere Branchen betrifft. In Bayern und Nordrhein-Westfalen gab es ähnliche Proteste, und die IG Metall fordert bundesweit 7% mehr Lohn in der Metall- und Elektroindustrie. Arbeitgeber bieten lediglich 1,7% ab Juli 2025 an, was die Entwicklung Spannungen im Arbeitsmarkt verstärkt. Das Ziel der Gewerkschaften bleibt, deutlichen Druck auf die Arbeitgeber auszuüben, um eine angemessene Entlohnung durchzusetzen.
Mit den aktuellen Entwicklungen ist es unklar, wie lange die Warnstreiks andauern und wie sie die Mobilität in der Region beeinflussen werden. Die Gewerkschaft bleibt jedoch entschlossen, ihre Forderungen durchzusetzen.