Am heutigen Tag, dem 10. Januar 2025, sind die Beschäftigten im privaten Omnibusgewerbe in Baden-Württemberg wieder in den Warnstreik getreten. Die Gewerkschaft Verdi hat zu diesen Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um auf die laufenden Tarifverhandlungen aufmerksam zu machen. Nach Angaben von zvw.de nehmen etwa 500 Personen an den Protesten teil, was laut Verdi-Sprecher auf eine höhere Beteiligung als erwartet hinweist und als Erfolg gewertet wird.
Die aktuellen Streiks finden in verschiedenen Städten wie Neckarsulm, Heilbronn, Göppingen, Geislingen und Schwetzingen statt. Zudem hat sich ein Unternehmen im Raum Mannheim kurzfristig den Protesten angeschlossen. Bereits am Donnerstag wurden ähnliche Warnstreiks durchgeführt, bei denen laut welt.de etwa 1.500 Fahrer und Fahrerinnen die Arbeit niederlegten. Verdi rechnet insgesamt mit fast 2.000 Streikenden an beiden Tagen.
Forderungen der Gewerkschaft
Im Zentrum der Auseinandersetzung stehen die Forderungen von Verdi nach einem Entgeltplus von neun Prozent sowie einer Erhöhung für Azubis um 100 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Gewerkschaft fordert zudem von den Arbeitgebern ein verhandlungsfähiges Angebot für die kommende Woche. Tagesschau.de dokumentiert, dass auch in anderen Bundesländern wie Bayern und Nordrhein-Westfalen ähnliche Streiks im öffentlichen Nahverkehr geplant sind, während Verdi auf die massiven Anpassungen der Lebenshaltungskosten verweist.
Die Reaktion des Verbands Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO) fällt allerdings negativ aus. Er kritisiert die Gewerkschaftsforderungen als überzogen und warnt vor massiven Einschränkungen im Busverkehr, besonders im Schülerverkehr. Auch die WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg hebt hervor, dass der Zeitpunkt der Warnstreiks problematisch ist, da die Verhandlungen noch nicht richtig begonnen haben und eine Einigung angestrebt wird.
Kontext der Tariferhandlungen
Die Warnstreiks sind Teil eines größeren Konflikts in der Tarifrunde zum öffentlichen Personennahverkehr, die sich über mehrere Bundesländer erstreckt. Aktuell sind neben Baden-Württemberg auch Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Rheinland-Pfalz betroffen. Insgesamt sind etwa 5.500 Beschäftigte in diese Tarifrunde involviert, was die Bedeutung der aktuellen Auseinandersetzungen unterstreicht.
Die Arbeitgeber haben lediglich eine Lohnerhöhung von 3 Prozent ab dem 1. April 2025 angeboten, was von den Gewerkschaften als unzureichend betrachtet wird. In der Metall- und Elektroindustrie finden parallele Warnstreiks statt, was die Unruhe auf dem deutschen Arbeitsmarkt weiter verstärkt.
Insgesamt zeigt die Entwicklung der letzten Tage, wie wichtig die aktuelle Tarifverhandlung für die Beschäftigten im öffentlichen Nahverkehr ist und welche Auswirkungen sie auf den Busverkehr in Baden-Württemberg und darüber hinaus haben kann.