Am Donnerstag, den 3. März 2025, sind die Beschäftigten in kommunalen Kliniken zum bundesweiten Warnstreik aufgerufen. Diese Maßnahme, die auch die Pflegeeinrichtungen und Rettungsdienste betrifft, ist Teil eines umfangreichen Tarifstreits zwischen der Gewerkschaft ver.di und den Arbeitgebern aus Bund und Kommunen. Der Warnstreik zielt darauf ab, Druck auf die Verhandlungen auszuüben und die Herausforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich ins Rampenlicht zu rücken, da die bereits angespannte Personalsituation in Kliniken und Pflegeheimen weiter verschärft wird. op-online.de berichtet, dass insbesondere für Kranke und Pflegebedürftige mit erheblichen Einschränkungen zu rechnen ist.
Die Tarifverhandlungen betreffen mehr als 2,5 Millionen Beschäftigte im öffentlichen Dienst, die unter dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) arbeiten. In der zweiten Verhandlungsrunde, die Mitte Februar stattfand, zeigten die Arbeitgeber keine Bereitschaft, ein Angebot vorzulegen, was von ver.di als unzureichende Anerkennung der Leistungen im Pflegebereich kritisiert wird. Die nächste Verhandlungsrunde ist für Mitte März in Potsdam angesetzt, doch die Lage bleibt angespannt. tagesschau.de hebt hervor, dass ohne ein angemessenes Angebot der Arbeitgeber die Warnstreiks wahrscheinlicher werden.
Forderungen der Gewerkschaft
Die Gewerkschaft ver.di fordert eine Tariferhöhung von 8 Prozent oder mindestens 350 Euro mehr pro Monat sowie eine Anhebung von Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelten um 200 Euro. Zudem ist eine Erhöhung der Zuschläge für belastende und ungünstige Arbeitszeiten und die Einführung von drei zusätzlichen freien Tagen erforderlich. Diese Forderungen sollen dazu beitragen, die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst zu verbessern und somit auch jüngere Fachkräfte für den Sektor zu gewinnen. tagesschau.de berichtet gleichzeitig, dass die Arbeitgeberseite diese Forderungen als nicht finanzierbar einstuft.
Die finanziellen Probleme, mit denen viele Kommunen konfrontiert sind, stellen einen weiteren Faktor in diesem Konflikt dar. Laut Berichten von op-online.de können 37 Prozent der Großstädte keinen ausgeglichenen Haushalt vorlegen, während 47 Prozent nur dank vorhandener Rücklagen einen ausgeglichenen Haushalt erreichen. Volker Geyer, der Verhandlungsführer des dbb Beamtenbunds, hat die Geldnot der Arbeitgeber kritisiert und wies darauf hin, dass attraktive Arbeitsbedingungen dringend notwendig sind.
Auswirkungen des Warnstreiks
Die Auswirkungen des Warnstreiks werden bereits in mehreren Bundesländern spürbar. In Baden-Württemberg haben 20 Kliniken angekündigt, dass ab Mittwoch, dem Tag des Streiks, Einschränkungen erwartet werden, während in Niedersachsen und Bremen 11 Kliniken betroffen sind und hier ebenfalls nur die Notfallversorgung gesichert werden kann. In vielen Kliniken, wo bereits Notdienstversorgungen eingerichtet sind, könnten Operationen abgesagt werden. tagesschau.de kündigt an, dass die medizinische Versorgung während des Streiks erheblich beeinträchtigt sein wird.
In Anbetracht der bevorstehenden Tarifverhandlungen, die erneut am 14. bis 16. März 2025 in Potsdam stattfinden sollen, wird die Wahrscheinlichkeit einer zügigen Einigung als gering eingeschätzt. Die Verantwortung liegt nun bei den Verhandlungsführern, darunter Innenministerin Nancy Faeser (SPD) und Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin Karin Welge (SPD), die gefordert sind, eine tragfähige Lösung für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu finden. Die Situation bleibt angespannt und könnte weitere Warnstreiks in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes nach sich ziehen.