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Schornsteinfeger-Nachwuchsprobleme: Regionale Unterschiede und Lösungsansätze

Das Schornsteinfegerhandwerk in Deutschland steht vor Herausforderungen bei der Gewinnung von Nachwuchskräften. Insgesamt befinden sich in den 7600 Betrieben des Handwerks rund 20.000 Beschäftigte, darunter 1835 Lehrlinge. Die Anzahl der Auszubildenden ist in den letzten Jahren mit etwa 620 Azubis bundesweit relativ stabil geblieben. Allerdings gibt es insbesondere in den östlichen Bundesländern wie Thüringen und im Saarland Probleme bei der Besetzung der Lehrstellen.

Im Saarland beklagt der Landesinnungsmeister Eric Scherer einen Rückgang in der Anzahl der Auszubildenden. Im aktuellen Jahrgang gibt es nur noch zwei Azubis, während bisher etwa zwölf üblich waren. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, schließen sich die Saarländer der bundesweiten Kampagne „Komm ins Team Schwarz“ an, um verstärkt für eine Ausbildung im Schornsteinfegerhandwerk zu werben.

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Der Vorstand Berufsbildung beim Bundesverband des Schornsteinfegerhandwerks, Udo Voigt, betont die Bedeutung von Kundenkontakten für die Werbung um Nachwuchskräfte. Er empfiehlt eine direkte Ansprache als effektivere Methode als beispielsweise Werbung über soziale Medien wie TikTok. Zudem betont er die Notwendigkeit eines Perspektivwechsels in der Wahrnehmung des Berufsbildes des Schornsteinfegers. Früher für das Reinigen von Öfen zuständig, prüft der Schornsteinfeger heute die Sicherheit und Energieeffizienz von Wärmepumpen.

Eine weitere Möglichkeit, Interessierte für das Schornsteinfegerhandwerk zu gewinnen, besteht in einem speziellen berufsspezifischen Studiengang. In Baden-Württemberg wurde ein Studiengang mit dem Schwerpunkt „Erneuerbare Energien mit Profilgebung Schornsteinfeger“ eingeführt, der es Studierenden ermöglicht, neben dem Studium auch ihre Gesellenprüfung abzulegen. Dieser Ansatz könnte dazu beitragen, neue Talente für das Handwerk zu begeistern und dem Nachwuchsmangel entgegenzuwirken.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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