Rekordzahl: Über 10.000 Menschen überqueren bereits den Ärmelkanal – Britische Regierung unter Druck

In diesem Jahr haben bereits mehr als 10.000 Menschen in kleinen Booten den Ärmelkanal in Richtung Großbritannien überquert. Diese Daten stammen aus dem britischen Innenministerium in London, wie von der Nachrichtenagentur PA gemeldet. Die Zahlen deuten darauf hin, dass 2024 auf dem besten Weg ist, ein Rekordjahr für die gefährlichen Überfahrten zu werden. Im Vergleich zum Vorjahr mit knapp 7300 Überquerungen stieg die Anzahl signifikant an. Im bisherigen Rekordjahr 2022 überquerten in den ersten fünf Monaten mehr als 9300 Menschen die Meeresenge zwischen Frankreich und England.

Die steigenden Zahlen kommen für Premierminister Rishi Sunak zur Unzeit, da er die irreguläre Migration über den Ärmelkanal zum Wahlkampfthema für die anstehende Parlamentswahl am 4. Juli gemacht hatte. Sein Versprechen, „die Boote zu stoppen“, führte zu Maßnahmen der konservativen Regierungsmehrheit, wie einem kürzlich verabschiedeten Gesetz, das Abschiebungen irregulärer Einwanderer unabhängig von ihrer Herkunft nach Ruanda ermöglichen soll. Diese Maßnahme stößt jedoch auf Kritik von Amnesty International, die den Asylpakt mit Ruanda als rechtswidrig, unmoralisch und ineffektiv bezeichnen. Stattdessen fordern sie die Möglichkeit einer legalen Einreise für Asylbewerber nach Großbritannien, um die gefährlichen Überfahrten über den Ärmelkanal zu verhindern.