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Digitaler Euro: Aufklärungsbedarf und Datenschutzbedenken bei Verbrauchern

Die Euro-Währungshüter haben laut einer veröffentlichten Forsa-Umfrage für die Bundesbank noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten, um den digitalen Euro bekannter zu machen. Von den befragten Personen gaben 59 Prozent an, noch nie etwas von der digitalen Variante der europäischen Gemeinschaftswährung gehört oder gelesen zu haben. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit, das Bewusstsein für die Entwicklung eines digitalen Euros zu schärfen.

Trotz der mangelnden Bekanntheit äußerte die Hälfte der Befragten (50 Prozent) die Bereitschaft, einen digitalen Euro als zusätzliche Bezahloption in Betracht zu ziehen. Interessanterweise zeigten auch Personen, die zuvor nichts über den digitalen Euro wussten, eine Offenheit gegenüber der Nutzung. Jedoch äußerte sich fast die gleiche Anzahl von Befragten (49 Prozent) skeptisch und gab an, dass sie den digitalen Euro wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall nutzen würden.

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Die Euro-Notenbanken arbeiten bereits seit einigen Jahren an einer digitalen Variante der Gemeinschaftswährung, um den Markt für digitale Zahlungen in Europa zu stärken. Es bleibt jedoch noch unklar, ob und ab wann der digitale Euro verfügbar sein wird. Laut Bundesbank-Vorstand Burkhard Balz könnten die Menschen frühestens im Jahr 2028 erstmals mit dem digitalen Euro bezahlen. Dennoch betonte Balz, dass Bargeld nicht abgeschafft werde.

Ein zentraler Aspekt bei der Entwicklung des digitalen Euros ist der Schutz der Privatsphäre. Kritiker befürchten, dass umfassende Informationen über Geschäftsaktivitäten gesammelt werden könnten und somit der Datenschutz gefährdet ist. In der Umfrage wurde deutlich, dass für mehr als drei Viertel der Befragten (76 Prozent) der Schutz der Privatsphäre im Zusammenhang mit dem digitalen Euro sehr wichtig oder wichtig ist. Bundesbank-Präsident Joachim Nagel versicherte, dass die Zentralbanken des Eurosystems kein Interesse an den Nutzerdaten hätten und die Privatsphäre mit dem digitalen Euro besser geschützt wäre als bei kommerziellen Zahlungslösungen. Trotzdem zeigt die Umfrage, dass noch erheblicher Informationsbedarf besteht. beispielsweise glaubten acht Prozent derjenigen, die mit dem Projekt vertraut waren, dass der digitale Euro zur Überwachung der Zahlungsströme dienen solle.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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