Baden-Württemberg hat im Kampf gegen Cyberkriminalität ein neues Cybercrime-Zentrum in Karlsruhe ins Leben gerufen. Justizministerin Marion Gentges (CDU) verkündete kürzlich erste Erfolge, darunter die Bekämpfung von Callcenter-Betrügern und die Verhinderung von Kindesmissbrauch. Das Zentrum soll hochprofessionell agierenden Cyberkriminellen entgegentreten, doch es bestehen noch offene Stellen für IT-Fachleute.
Von den geplanten 50,5 Stellen sind momentan nur 24 besetzt, wobei 13 Staatsanwälte und ein IT-Experte vom LKA bereits eingestellt wurden. Die Suche nach qualifizierten IT-Spezialisten gestaltet sich jedoch als Herausforderung, da das Land nicht mit den Gehältern der Privatwirtschaft konkurrieren kann. Dennoch bietet das Zentrum attraktive Arbeitsbedingungen und die Möglichkeit, einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Cyberkriminalität zu leisten.
Das Zentrum startete seine Arbeit zum 1. Januar 2024 an der Generalstaatsanwaltschaft Karlsruhe und ist landesweit für komplexe Verfahren im Bereich Cybercrime zuständig. Die Ministerin betonte, dass Cyberkriminalität stark zunimmt und jeden in der Gesellschaft treffen kann. Seit 2017 hat sich die Fallzahl um 145,5 Prozent erhöht, mit derzeit 346 Verfahren im Gange.
Ein erschütternder Fall wurde kürzlich aufgedeckt, als ein 45-jähriger Mann aus dem Raum Esslingen in Untersuchungshaft genommen wurde, weil er auf einer Internetplattform Anweisungen zum Missbrauch von Kindern in Asien gegeben haben soll. Das Zentrum war auch an der Aufklärung von Bombendrohungen und Telefonbetrügereien beteiligt.
Generalstaatsanwalt Peter Häberle bezeichnete den Aufbau des Cybercrime-Zentrums als große Herausforderung, betonte jedoch, dass bereits zuvor spezialisierte Staatsanwälte in Mannheim und Stuttgart tätig waren. Tomke Beddies, die Leiterin des Zentrums, war zuvor für Organisierte Kriminalität und verdeckte Ermittlungen zuständig. Der Kampf gegen Cyberkriminalität bleibt eine wichtige Aufgabe, um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten.
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