Anstieg der häuslichen Gewaltopfer in 2023: Neue Maßnahmen gegen erschreckende Realität

Die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt in Deutschland ist im Jahr 2023 erneut angestiegen. Laut dem Bericht zur polizeilichen Kriminalstatistik waren insgesamt 256.276 Menschen betroffen, was einem Anstieg von 6,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies setzt den Trend fort, da bereits in den Jahren zuvor ein Zuwachs zu verzeichnen war.

Details zu den Opfern

Mehr als 70 Prozent der Opfer von häuslicher Gewalt waren weiblich. Der Großteil der Fälle, nämlich 65,5 Prozent, betraf Gewalt innerhalb von Partnerschaften. Insgesamt gab es knapp 168.000 dieser Fälle, was einem Anstieg von 6,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Die restlichen betroffenen Personen (34,5 Prozent) waren Opfer von innerfamiliärer Gewalt, die auch zwischen anderen nahestehenden Personen auftreten kann. Diese Form von Gewalt betraf 2023 insgesamt 78.341 Menschen, was einem Anstieg von 6,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Tatverdächtige und Straftaten

In den Fällen von häuslicher Gewalt waren über 75 Prozent der Tatverdächtigen männlich. Bei Partnerschaftsgewalt waren 79,2 Prozent der Opfer weiblich, während 20,8 Prozent männlich waren. Die gängigsten Straftaten in diesen Fällen waren vorsätzliche einfache Körperverletzung, Bedrohung, Stalking, Nötigung und gefährliche Körperverletzung.

Politische Reaktion

Bundesfamilienministerin Lisa Paus hat die alarmierenden Zahlen zur häuslichen Gewalt kommentiert und betont, dass Gewalt in keiner Form tolerierbar ist. Gemeinsam mit anderen politischen Vertretern stellte sie Maßnahmen vor, um den Betroffenen zu helfen. Ein neues Gesetz zur Sicherung des Zugangs zu Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt ist in Planung und soll ein verbessertes Hilfesystem etablieren.