Tuttlingen

Stadtfest in Tuttlingen: Sicherheit im Fokus – Fest soll stattfinden

Tuttlingen hat eine Waffenverbotszone für das Stadtfest am 14./15. September eingeführt, um die Sicherheit zu erhöhen und nicht vor dem Terrorismus zu kapitulieren, wobei die Stadt auch die langjährige Städtepartnerschaft mit Bex und Draguignan feiern möchte.

In der Stadt Tuttlingen kündigte Oberbürgermeister Michael Beck in einer E-Mail an den Gemeinderat eine Reihe von Maßnahmen an, um das Stadtfest am 14. und 15. September unter den aktuellen Sicherheitsbedenken zu veranstalten. Inmitten von Forderungen seitens der Bürger, das Fest abzusagen, stellt Beck klar, dass dies nicht in Betracht kommt. „Wenn wir nun alle Feste absagen würden, würden wir vor dem Terrorismus kapitulieren“, äußert er sich entschieden.

Beck verweist auf seinen Dialog mit Andreas Stenger, dem Präsidenten des Landeskriminalamtes, der bestätigte, dass keine konkreten Bedrohungen vorliegen, die eine Absage des Festes rechtfertigen würden. Dies wurde ausdrücklich in einem Telefonat klargestellt. Ein weiterer Austausch zwischen den beiden ist kurz vor dem Fest geplant, um die Lage weiterhin zu evaluieren. Beck betont die Bedeutung von Veranstaltungen wie dem Stadtfest und möchte nicht dem Eindruck erwecken, dass die Stadt durch Sicherheitsängste zurückweicht.

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Waffenverbotszone und Sicherheitsvorkehrungen

Um den Sicherheitshinweisen Rechnung zu tragen, wird während des Stadtfestes im Festbereich eine Waffenverbotszone eingerichtet. Diese Maßnahme schließt nicht nur scharfe Waffen und solche mit feststehenden Klingen ein, sondern verbietet auch das Mitführen von handelsüblichen Messern mit einer Klingenlänge von mehr als vier Zentimetern. Diese Regelung orientiert sich an den Protokollen, die bereits bei anderen Veranstaltungen wie dem Stuttgarter Weinfest Anwendung finden.

Zusätzlich hat die Polizei zugesichert, dass während des Festes eine erhöhte Polizeipräsenz vor Ort sein wird. Dies soll dazu beitragen, ein sicheres Umfeld für die Besucher zu schaffen. Beck ist sich bewusst, dass absolute Sicherheit in einer offenen Gesellschaft nicht gegeben werden kann, aber er betont die ergriffenen Maßnahmen zur Risikominderung und zur Gewährleistung der Sicherheit aller Festgäste.

Das Stadtpflaster wird wieder zum Schauplatz der gewohnten Feierlichkeiten, trotz der jüngsten Ereignisse in der Gesellschaft, die zunehmende Sorgen über Sicherheit und Terrorismus hervorrufen. Beck, der von der Schwere des Attentats in Solingen betroffen ist, sieht es als wichtig an, die Traditionen und Freundschaften, wie die langjährige Partnerschaft mit den Städten Bex und Draguignan, zu pflegen und zu feiern.

„Wir müssen uns wehren und dafür kämpfen, dass wir unser Leben in der gewohnten Weise fortsetzen können“, sagt Beck und appelliert an den Zusammenhalt der Bürger, um diese Werte zu verteidigen. Das Stadtfest soll ein Zeichen der Widerstandsfähigkeit und des Zusammenkommens der Gemeinschaft darstellen.

Lebt in Albersdorf und ist seit vielen Jahren freier Redakteur für Tageszeitungen und Magazine im DACH-Raum.
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