Tuttlingen

Kirchenparlament tagt in Stuttgart: Heiße Themen wie AfD, Geld und Abendmahl auf der Agenda

Evangelische Landeskirche plant umfassende Strukturänderungen zur Einsparung von einer Milliarde Euro

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg plant, in den kommenden Jahren rund eine Milliarde Euro einzusparen, um die langfristige Sicherung von Pensionszusagen zu gewährleisten. Die Landessynode diskutierte auf ihrer Sommertagung in Württemberg die Vorschläge des Evangelischen Oberkirchenrats, die Einsparungen über einen Zeitraum von neun Jahren zu verteilen. Dies würde jährlich Einsparungen in Höhe von etwa 129 Millionen Euro erfordern. Die Entscheidungen über diesen drastischen Schritt sollen im Rahmen der bevorstehenden Herbstsynode getroffen werden. Diese Finanzanpassungen markieren einen bedeutenden Schritt für die Landeskirche und werden weitreichende Auswirkungen auf ihre Strukturen haben.

Eine zentrale Maßnahme, um diese Einsparungen zu erreichen, umfasst die Fusion von Kirchenbezirken. Insgesamt sind fünf Fusionen geplant, darunter die Zusammenlegung von Ulm und Blaubeuren, Tuttlingen und Sulz, Göppingen und Geislingen, sowie Heilbronn und Brackenheim. Zusätzlich sollen die Kirchenbezirke Künzelsau, Öhringen und Weikersheim vereint werden. Diese Umstrukturierungen werden dazu führen, dass die Landeskirche die Anzahl ihrer Kirchenbezirke von derzeit 43 auf 27 reduziert, was eine Anpassung an die aktuellen Gegebenheiten und Bedürfnisse der Gemeinden darstellt.

Die Debatte über den Umgang der Landeskirche mit AfD-Sympathisanten sorgte innerhalb der Synode für unterschiedliche Ansichten. Während einige Mitglieder Argumente gegen die „neue Rechte“ hervorhoben, betonten andere die Bedeutung der Anerkennung demokratischer Prinzipien, auch wenn sie mit unterschiedlichen politischen Ansichten konfrontiert sind. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl machte in seinem Bericht deutlich, dass die christlichen Grundüberzeugungen nicht mit rechtsextremen Ansichten vereinbar seien und appellierte an die Mitglieder, über ihre politischen Präferenzen nachzudenken.

Zusätzlich zu den Finanz- und Strukturänderungen diskutierte die Synode auch über die Möglichkeit digitaler Abendmahlsfeiern. Der zuständige Dezernent des Oberkirchenrats für Theologie, Ulrich Heckel, warb für die Fortführung digitaler Feiern, die trotz physischer Distanz eine Verbundenheit ermöglichen. Diese Innovationen zeigen, wie die Kirche mit den Herausforderungen der modernen Welt umgeht, um weiterhin allen Gläubigen nahe zu sein.

Die Evangelische Landeskirche in Württemberg steht vor zahlreichen Herausforderungen, die eine Anpassung ihrer Strukturen und finanziellen Prozesse erforderlich machen. Durch die geplanten Veränderungen wird die Kirche in der Lage sein, langfristig ihre finanzielle Stabilität zu gewährleisten und gleichzeitig den Bedürfnissen ihrer Mitglieder gerecht zu werden.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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