Am Wochenende wurde die traditionsreiche Buchhandlung von Rosemarie Rieger in Tuttlingen nach fast 75 Jahren endgültig geschlossen. Zum Abschied gab es einen Ausverkauf, bei dem die letzten Bücher für ein bis zwei Euro angeboten wurden. Die 75-jährige Inhaberin, die das Geschäft von ihrem Vater erbte, gesteht, dass ihr der Schritt nicht leicht fiel, da ihre Kunden enttäuscht sind über das Ende ihrer kleinen Buchhandlung, die seit 1983 gegenüber des Rathauses ansässig war. Rieger hatte das Geschäft stets mit viel Engagement geführt, wodurch sie sich einen treuen Kundenstamm aufbauen konnte.
In den letzten Jahren spürte sie jedoch die Auswirkungen veränderter Lesegewohnheiten und einen Rückgang im Buchverkauf, während der Verkauf von Lotto-Wettscheinen profitabel blieb. Ehemaliger Bürgermeister Emil Buschle überbrachte Rieger zum Abschied einen Blumenstrauß, dankte ihr für ihren Einsatz und bedauerte den Verlust des Geschäfts als Ende eines Stücks Stadtgeschichte. Für Rieger beginnt nun der Ruhestand, ohne konkrete Pläne, aber mit dem Wunsch, erst einmal „gar nichts zu machen“ – eine Aussicht, die sie mit einem Lächeln betrachtet. Für weitere Informationen, siehe die aktuelle Berichterstattung auf www.schwaebische.de.
