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Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion: Interessante Einblicke auf fünf regionalen Höfen

Das Bürgerprojekt Zukunft, gemeinsam mit dem Amt für Landwirtschaft des Landkreises und dem Kreisbauernverband, plant eine Veranstaltungsreihe, um das Bewusstsein für die Herausforderungen der Landwirtschaft und die Lebensmittelproduktion zu schärfen. Interessierte können an fünf verschiedenen Höfen in der Region Einblicke in die Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte erhalten. Dabei werden die Bauern ihre Situation erläutern und ihre Bedürfnisse vorstellen. Anschließend soll über die gewonnenen Erkenntnisse diskutiert werden.

Die Initiative reagiert auch auf die Bauernproteste zu Jahresbeginn. Viele Landwirte haben sich über Jahre hinweg nicht gehört gefühlt und viel Frustration angesammelt. Während die Bürger damals den Bauern applaudierten, blieb unklar, welche konkreten Schritte daraus folgen müssten. Die Veranstalter haben nicht nur Politiker, sondern auch die Bürger selbst als Konsumenten, Spaziergänger und Hausbauer eingeladen, in den Dialog einzusteigen.

Die ehemalige Tübinger Umweltbeauftragte Sybille Hartmann betont das Dilemma vieler Landwirte in Baden-Württemberg. Aufgrund einer zunehmenden Flächenbeanspruchung für Wohnen, Verkehr, Gewerbe und Industrie bleibt weniger Fläche für die Landwirtschaft übrig. Dieser Verlust an landwirtschaftlichen Flächen könnte durch Intensivierung der Produktion kompensiert werden, jedoch mit immensen Verlusten für die Allgemeinheit, wie Bodenschädigungen und Verlust der Biodiversität.

Um Lösungen für dieses Dilemma zu finden, schlägt Hartmann vor, die Landwirte stärker als Natur- und Artenschützer oder Energieproduzenten zu betrachten. Dies könnte bedeuten, die Nahrungsmittelproduktion zu reduzieren und mehr Flächen für biologische Landwirtschaft bereitzustellen. Doch dies erfordert auch eine Bereitschaft der Verbraucher, ihre Ernährungsgewohnheiten grundlegend zu ändern, vor allem indem der Fleischkonsum reduziert wird und eine artgerechte Tierhaltung ermöglicht wird.

Die Veranstaltungsreihe bietet die Gelegenheit, auf fünf verschiedenen Höfen in der Region mehr über die Landwirtschaft und Lebensmittelproduktion zu erfahren. Die Termine reichen von Ackerbau und Viehhaltung über Gemüse- und Blumenanbau bis zu Milchvieh und Geflügel. Interessierte können sich vorab per E-Mail anmelden und mit den Landwirten persönlich ins Gespräch kommen, um ein besseres Verständnis für deren Herausforderungen und Anliegen zu entwickeln.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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