Tübingen

Die frühesten Siedler auf der Schwäbischen Alb: Neue Erkenntnisse über die Rückkehr des Homo sapiens vor 19.500 Jahren

Mit der Rückkehr der ersten modernen Menschen vor etwa 45.000 Jahren auf die Schwäbische Alb wurde ein neues Kapitel in der Geschichte Baden-Württembergs aufgeschlagen. Ein Team von Archäologen der Universität Tübingen hat in einer aktuellen Studie die Wiederbesiedlung des Gebiets während der letzten Eiszeit genauer untersucht und faszinierende Erkenntnisse zu Tage gefördert.

Der Weg zurück auf die Schwäbische Alb

Die alten Schätzungen, die besagten, dass moderne Menschen vor etwa 16.500 Jahren in die Region zurückkehrten, wurden durch neue Erkenntnisse aus zwei prähistorischen Fundstätten im Lonetal widerlegt. Die neuen Daten belegen nun, dass die Menschen dort bereits vor etwa 19.500 Jahren aktiv waren, rund 3000 Jahre früher als bisher angenommen.

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Die Vogelherdhöhle und die Langmahdhalde waren zentrale Orte dieser Wiederbesiedlung. In der Vogelherdhöhle wurden figürliche Kleinkunstwerke aus dem Aurignacien entdeckt, während die Langmahdhalde Werkzeuge wie Kratzer, Sticheln aus Stein und Speerspitzen aus Geweih aus der Zeit des Magdalénien offenbarte.

Neue Erkenntnisse durch Radiokarbondatierung

Die Archäologen führten Radiokarbondatierungen an tierischen Überresten und organischem Material aus den Fundstätten durch. Die Proben wurden auf ein Alter von etwa 19.500 Jahren datiert, was auf eine frühe Anwesenheit der Menschen in der Vogelherdhöhle hinweist. In der Langmahdhalde scheinen sich die Menschen nach der Eiszeit zum ersten Mal wieder vor etwa 17.900 bis 17.000 Jahren aufgehalten zu haben.

Durch die Analyse kultureller Hinterlassenschaften aus den Fundstätten konnten die Forscher wichtige Einblicke in die Lebensweise und das Klima der Region vor 19.000 Jahren gewinnen. Die detaillierte Untersuchung der Schichtabfolge in der Langmahdhalde ergänzte die Funde aus der Vogelherdhöhle und ermöglichte ein umfassenderes Verständnis der prähistorischen Besiedlung.

Ein neues Verständnis der Geschichte Baden-Württembergs

Die Rückkehr der Menschen auf die Schwäbische Alb markiert einen bedeutsamen Wendepunkt in der Geschichte der Region. Durch die neuen Erkenntnisse der Studie wird das Bild der prähistorischen Besiedlung um 3000 Jahre zurückdatiert und werfen ein neues Licht auf das Leben der Menschen während der Eiszeit.

Die Erkenntnisse der Archäologen verdeutlichen die Vielschichtigkeit und den Reichtum der prähistorischen Kulturen, die sich auf der Schwäbischen Alb entfalteten. Jedes Artefakt und jeder Fund tragen dazu bei, das Puzzle der Vergangenheit Stück für Stück zusammenzusetzen und ein tieferes Verständnis für die Ursprünge unserer Zivilisation zu gewinnen.

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Mit einem Portfolio, das mehr als zwei Jahrzehnte Berufserfahrung umfasst, ist der freie Redakteur und Journalist Konrad l. Schneider ein fester Bestandteil der deutschen Medienlandschaft.
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