In Bad Friedrichshall, Baden-Württemberg, ereigneten sich am 7. Januar 2025 gegen 17:45 Uhr tödliche Schüsse in einer Maschinenbaufirma. Ein 52-jähriger Mann wird verdächtigt, in einem Amoklauf zwei seiner Kollegen erschossen zu haben, während ein dritter Kollege in Lebensgefahr schwebt. Der Täter, ein ehemaliges Mitglied eines Schützenvereins, konnte am gleichen Abend in Seckach vorläufig festgenommen werden. Er besaß eine legale Waffe und hatte seine Mitgliedschaft im Schützenverein zum Ende des vergangenen Jahres gekündigt. Der Vorfall hat die örtliche Gemeinschaft tief erschüttert.

Die Polizei führte einen umfangreichen Einsatz durch, der unter anderem das Spezialeinsatzkommando (SEK) und Polizeihubschrauber umfasste. Mehrere Mitarbeiter der Firma, die als Familienunternehmen seit über fünf Jahrzehnten Präzisions-Zahnräder produziert und bis zu 400 Beschäftigte zählt, waren zum Zeitpunkt der Tat im Gebäude. Diese wurden evakuiert und von den Ermittlern befragt. Die Mordkommission und Spurensicherung sind weiterhin damit beschäftigt, die genaue Anzahl der abgegebenen Schüsse und das Motiv für die Tat zu klären.

Hintergrund des Täters und die Waffe

Der Täter ist als „ruhig“ beschrieben worden und war im Schützenverein aktiv tätig, bevor er seine Mitgliedschaft aufkündigte. Laut suedwest24 ist das Motiv für die Tat bislang unklar. Über die letzten Jahre ist der private Waffenbesitz in Baden-Württemberg relativ stabil geblieben. Zum Ende des Jahres 2023 lag die Zahl privaten Waffenbesitzern bei 114.492, während die Anzahl der waffenrechtlichen Erlaubnisse 395.439 betrug, wie aus Daten des BVA ersichtlich ist.

Bürgermeister Timo Frey (CDU) äußerte sich tief betroffen von dem Vorfall und bezeichnete ihn als tragisch für die gesamte Stadt. Bad Friedrichshall liegt mit rund 20.000 Einwohnern im Landkreis Heilbronn und ist Teil der Metropolregion Stuttgart. Die Ermittlungen werden von der Kriminalpolizeidirektion Heilbronn geleitet, die mit Hochdruck an der Aufklärung des Falls arbeitet.

Polizeiliche Reaktionen und Community-Reaktionen

Die Polizei hat bestätigt, dass keine Schüsse von ihren Beamten abgefeuert wurden, und andere Beschäftigte während der Tat nicht zu Schaden kamen. Die Ermittlungen stehen noch am Anfang, jedoch war der Polizeieinsatz durch die Schwere des Vorfalls und die Anzahl der beteiligten Personen außergewöhnlich groß. Die Bevölkerung reagierte erschüttert auf die Nachricht, was das Gefühl der Sicherheit in der Region infrage stellt.

Der Vorfall wirft nicht nur Fragen über das Motiv des Täters auf, sondern auch über die Waffengesetze in Deutschland, die angesichts solcher Tragödien immer wieder diskutiert werden. Die Behörde hat betont, dass seit der Einführung des dritten Waffenrechtsänderungsgesetzes im September 2020 Strukturen zur besseren Überwachung des Waffenbesitzes geschaffen wurden. Dennoch bleibt die Frage, wie sicher die gesetzlichen Regelungen wirklich sind und ob weitere Anpassungen notwendig sind, um derartige Vorfälle in Zukunft zu verhindern.