Das Landgericht Stuttgart hat den Restrukturierungsplan der Varta AG genehmigt, was einen entscheidenden Schritt für die Zukunft des Unternehmens darstellt. Beschwerden von Aktionären und der Anlegerschutzgemeinschaft SdK wurden Ende Januar 2025 zurückgewiesen. Der Sanierungsplan ist seit dem 23. Januar 2025 rechtskräftig, wodurch Varta AG nun mit der Umsetzung zentraler Maßnahmen beginnen kann.
Zu den geplanten Maßnahmen gehören ein Kapitalschnitt und ein Delisting. Diese Schritte sind Teil einer umfassenden Strategie zur Neuausrichtung des Unternehmens, die auch Anpassungen in der Mitarbeiterstruktur an den Standorten Ellwangen, Dischingen und Nördlingen umfasst. Während in indirekten Bereichen ein Stellenabbau erwartet wird, bleibt die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern in der Produktion eine Priorität.
Finanzielle Unterstützung und Investitionen
Um die Neuausrichtung zu unterstützen, investieren Michael Tojner und Porsche jeweils 30 Millionen Euro in die Varta AG. Diese Investitionen sind auf die Neukapitalisierung sowie den operativen Betrieb ausgerichtet. Außerdem plant die Varta AG jährliche Investitionen in profitables Wachstum und Zukunftsgeschäfte. Michael Giesswein bleibt im Vorstand, während Michael Ostermann die Position des Vorstandsvorsitzenden übernimmt. Rolf Glessing wird ab dem 1. März 2025 neuer CFO.
Trotz dieser positiven Entwicklungen haben jedoch etwa 1.000 Anleger, vertreten durch die Anlegerschutzgemeinschaft DSW, die Absicht geäußert, eine Verfassungsbeschwerde einzureichen. Sie kritisieren das StaRUG-Verfahren und fordern eine Reform durch den Gesetzgeber. Varta AG seinerseits sieht das StaRUG-Verfahren als alternativlos und hebt die Bedeutung für den Erhalt von 4.000 Arbeitsplätzen hervor.
Details zum Restrukturierungsprozess
Eine Umstrukturierung folgt in der Regel drei Schritten: Zunächst wird ein Restrukturierungsplan erstellt, der als strategisches Dokument die Ziele, den Umfang und die Zeitlinien der Restrukturierung festlegt. Dieser Plan dient der Planung von Personalabbau, Kostenoptimierung und der Überprüfung des Produktportfolios.
Im zweiten Schritt erfolgt der Restrukturierungsprozess, der die Umsetzung des Plans beinhaltet. Hierbei wird in Phasen gearbeitet, die eine Analyse der aktuellen Situation und die Entwicklung von Umsetzungsstrategien einschließen. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Management, Mitarbeitenden und externen Beratern ist dabei unerlässlich.
Schließlich umfassen die Restrukturierungsmaßnahmen konkrete Schritte zur Kostensenkung, Effizienzsteigerung und strategischen Neuausrichtung des Geschäfts. Dazu gehört auch die Optimierung der Lieferkette sowie Investitionen in Forschung und Entwicklung und die Implementierung neuer Technologien.
Ein ausführlicher Überblick über den Restrukturierungsplan der Varta AG ist in der Zusammenfassung der Varta AG zu finden. Die nächsten Monate werden entscheidend sein, um die geplanten Maßnahmen erfolgreich umzusetzen und die wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens langfristig zu sichern.