In Paris wurden drei hochrangige syrische Geheimdienstmitarbeiter in Abwesenheit zu lebenslanger Haft verurteilt, da sie wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen angeklagt waren. Die Männer Ali Mamluk, Dschamil Hassan und Abdel Salam Mahmud wurden von der Pariser Strafkammer verurteilt, und die Haftbefehle gegen sie blieben bestehen.
Die Angeklagten wurden beschuldigt, für den Tod von zwei französischen Staatsbürgern in Syrien verantwortlich zu sein. Ali Mamluk war Direktor des nationalen syrischen Sicherheitsbüros und galt als enger Vertrauter des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad. Dschamil Hassan war ehemals Chef des syrischen Luftwaffengeheimdienstes und wurde beschuldigt, während seiner Amtszeit Hunderte mutmaßliche Gegner des Regimes gefoltert und ermordet zu haben. Abdel Salam Mahmud leitete die Ermittlungsabteilung des Luftwaffengeheimdienstes auf einem wichtigen Militärflughafen bei Damaskus.
Der Fall drehte sich um zwei französisch-syrische Staatsbürger, die 2013 vom Luftwaffengeheimdienst festgenommen wurden und später verstarben. Angehörige erhielten 2018 Sterbeurkunden, ohne die Leichen zu Gesicht zu bekommen. Zeugenaussagen zufolge wurden die Männer zu einem Flughafen in Damaskus gebracht, wo Oppositionelle festgehalten, gefoltert und getötet wurden.
Dieses Urteil markiert den ersten Prozess, bei dem hochrangige Vertreter des syrischen Regimes wegen Beihilfe zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit verurteilt wurden. Die Bedeutung dieses Urteils für die syrische Bevölkerung, die weiterhin auf Gerechtigkeit wartet, wurde von Rechtsanwältin Clémence Bectarte betont.