Die Suche nach neuen Deponiestandorten im Rems-Murr-Kreis ist in vollem Gange. Der Verband Region Stuttgart hat erkannt, dass die Lagerung von Bauschutt, Schlacken und anderen mineralischen Abfällen in der bisherigen Deponie im Landkreis Ludwigsburg nicht länger tragbar ist. ZVW berichtet, dass im Jahr 2023 alleine im Rems-Murr-Kreis 962 Bauvorhaben abgeschlossen wurden. Dies zeigt den aktuellen Bauboom in der Region, der eine steigende Menge an Bauschutt mit sich bringt.
Bisher wurde der anfallende Bauschutt hauptsächlich zur Deponie Froschgraben im Landkreis Ludwigsburg transportiert. Allerdings hat der Landkreis Ludwigsburg angekündigt, dass er kein Material aus Nachbarkreisen mehr annehmen wird, was die Situation zusätzlich verschärft. Dies führt zu einem wachsenden Bedarf an neuen, standortnahen und kostengünstigen Lösungen für die Entsorgung von mineralischen Abfällen, so Stuttgarter Nachrichten.
Neue Deponiemöglichkeiten
Eine Übergangslösung wurde bereits initiiert: Der Rems-Murr-Kreis wird den Froschgraben um mindestens 30.000 Tonnen entlasten. Zukünftig soll die Deponie in Backnang-Steinbach nur Material aus dem Rems-Murr-Kreis aufnehmen. Langfristig könnte die Deponie in Winnenden-Eichholz ab 2025 auch Abfälle aus Nachbarkreisen annehmen, sofern die nötigen Genehmigungen erteilt werden.
Für die nächsten Schritte wird eine Bedarfsprognose für die zu erwartenden Abfallmengen sowie ein Kriterienkatalog zur Standortsuche erarbeitet. Diese Maßnahmen erfolgen in Abstimmung mit dem Umweltministerium und dem Stuttgarter Regierungspräsidium. Die Planung sieht vor, dass die erste Bauphase in Winnenden im Juli oder September 2025 beginnen kann, bei der 24.400 Tonnen Bauschutt verbaut werden sollen.
Bauschuttentsorgung und Recycling
Die ordnungsgemäße Entsorgung von Bauschutt ist mehrstufig und unterliegt strengen Vorschriften. Der Prozess beginnt mit der Sortierung des Bauschutts vor Ort, wo verschiedene Fraktionen wie Holz, Metall und Kunststoff getrennt werden müssen, bevor die Abholung durch spezialisierte Entsorgungsunternehmen erfolgt. Diese stellen Container bereit, um eine effiziente Entsorgung zu gewährleisten. Darüber hinaus kann ein großer Teil des Bauschutts, insbesondere Beton und Ziegel, in Recyclinganlagen wiederverwendet werden, was umweltfreundliche Lösungen fördert. Die nicht recycelbaren Materialien müssen hingegen in speziellen Deponien entsorgt werden, was die Beachtung gesetzlicher Vorgaben erfordert, insbesondere bei gefährlichen Stoffen, so REBA Umweltdienste.
Die aktuelle Situation zeigt, dass eine nachhaltige und pragmatische Herangehensweise an die Bauschuttentsorgung in der Region dringend notwendig ist. Die Entwicklungen werden aufmerksam verfolgt, da sie maßgeblichen Einfluss auf die Bau- und Entsorgungswirtschaft im Rems-Murr-Kreis und darüber hinaus haben.