Stuttgart wird nicht der Austragungsort der Frauenfußball-Europameisterschaft 2029 sein. Der Gemeinderat der Stadt hat beschlossen, die erforderlichen Finanzmittel nicht bereitzustellen. Diese Entscheidung folgt der ursprünglichen Bewerbung Stuttgarts als Gastgeberstadt.

Der Rückzug der Kandidatur ist ein bedeutender Rückschlag für die Stadt, die sich Hoffnungen auf die Ausrichtung des Turniers gemacht hatte. Für die Austragung wären mindestens zehn Millionen Euro notwendig gewesen, eine Summe, die aufgrund finanzieller Bedenken im Gemeinderat keine Mehrheit fand. In der Stadt gibt es große Enttäuschung, da die Kandidatur als Chance gewertet wurde, Stuttgart als Sportstadt zu positionieren.

Wettbewerb der Bewerbungen

Insgesamt haben 15 Städte Interesse an der Ausrichtung der Frauen-EM 2029 bekundet. Dazu zählen unter anderem große Städte wie Berlin, München, Dortmund, Gelsenkirchen, Essen und Rostock. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat seine Bewerbung bereits bestätigt und sieht diese als „Leuchtturmprojekt“ an. DFB-Präsident Bernd Neuendorf hebt die nachhaltige Entwicklung im Frauenfußball hervor und bestätigt, dass die Interessenerklärung bis zum kommenden Dienstag an die UEFA übermittelt werden soll.

Während sich Stuttgart zurückzieht, stehen Dänemark, Schweden und Portugal ebenfalls im Wettbewerb um die Ausrichtung des Turniers. Dänemark hat bereits 1991 die Frauen-EM ausgerichtet, während Schweden dies zweimal (1997 und 2013) getan hat. Die Vergabe der EM wird durch das UEFA-Exekutivkomitee im Dezember 2025 entschieden, nachdem die finalen Bewerbungen eingereicht werden.

VfB Stuttgart und die Zukunft des Frauenfußballs

Alexander Wehrle, Vorstandsvorsitzender des VfB Stuttgart, äußerte sich kritisch zur Entscheidung des Gemeinderats und bezeichnete sie als verpasste Gelegenheit. Der Verein setzt sich weiterhin für den Frauen- und Mädchenfußball ein und hofft auf Unterstützung der Stadt für eine Spiel- und Trainingsstätte im Neckarpark. Die Hoffnungen liegen nun auf der zukünftigen Entwicklung der Frauenfußballliga und den infrastrukturellen Möglichkeiten, die Stuttgart bietet.

Kommende Veranstaltungen im Frauenfußball

Parallel zur EM-Bewerbung findet im Sommer 2024 die nächste Frauen-EM in der Schweiz statt. Der Ticketverkauf für dieses Turnier hat bereits begonnen. Die Veranstaltung wird vom 2. bis 27. Juli 2025 stattfinden, wobei über 250.000 von insgesamt etwa 720.000 verfügbaren Tickets in der ersten Verkaufsphase zu erwerben sind. Ticketpreise starten bei 25 Schweizer Franken und bieten Ticketinhabern die Möglichkeit, den öffentlichen Nahverkehr in der Schweiz kostenlos zu nutzen.

Zusammenfassend zeigt sich, dass die Entwicklung des Frauenfußballs sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene an Dynamik gewinnt. Das Interesse an der Frauen-EM 2029 und an der bevorstehenden EM 2024 spiegelt das wachsende Engagement für diesen Sport wider, trotz der Rückschläge wie der Stuttgarter Bewerbung.