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Stadtjäger im Einsatz: Waschbären-Plage bedroht Stuttgart und heimische Tierarten

Der Raum Stuttgart wird seit einiger Zeit von einer steigenden Anzahl von Waschbären heimgesucht. Diese putzigen Tiere mögen zwar harmlos erscheinen, aber in Wirklichkeit können sie erhebliche Schäden verursachen. Sie wühlen in Gärten, hinterlassen Kot und Urin auf Terrassen und bringen Gefahren für die Gesundheit mit sich. Brigitte Kienle aus der Region muss täglich ihren Garten nach Waschbärspuren absuchen, um ihre Kaninchen und den kleinen Hund zu schützen. Ein Nachbar entdeckte sogar einen toten Igel, den die Waschbären erlegt und in sein Dachgeschoss gebracht hatten. Die Gefahr durch Krankheitserreger im Kot der Tiere ist nicht zu unterschätzen, warnt Stadtjäger Jürgen Friedle.

Finanzielle Schäden können ebenfalls durch Waschbären verursacht werden, insbesondere wenn sie sich auf Dächern niederlassen. Die Zerstörung von Dachziegeln und Dämmmaterial kann Bewohner schnell eine beträchtliche Summe kosten. Stadtjäger Friedle erinnert sich an Einsätze, bei denen der Schaden bis zu 50.000 Euro pro Haus betrug. Doch nicht nur Menschen sind betroffen, auch die einheimische Tierwelt leidet unter der steigenden Waschbärenpopulation. Die überaus schlauen Tiere fressen eine Vielzahl von Kleintieren, aber auch giftige Kröten sind vor ihnen nicht sicher. Ohne natürliche Feinde in Deutschland vermehren sich die Waschbären ungehindert und dringen immer weiter in städtisches Gebiet vor.

Gefangene Waschbären müssen erschossen werden

Um der Plage Herr zu werden, rät Jürgen Friedle dazu, bei Verdacht sofort einen Stadtjäger zu kontaktieren. Mit Hilfe von Wildtierkameras überprüft er die Situation vor Ort und greift bei Bedarf zu Lebendfallen. Angezogen von Süßigkeiten wie Marshmallows und getrockneten Aprikosen, werden die Tiere in die Falle gelockt. Es ist eine unerfreuliche, aber notwendige Aufgabe, gefangene Waschbären zu erlegen, da das Aussetzen in Baden-Württemberg nicht erlaubt ist. Um sich gegen die Tiere zu schützen, empfehlen die Experten, keine Essensreste im Freien zu lassen, Mülltonnen geschlossen zu halten und offene Stellen am Haus zu schließen. Zudem fordert Friedle eine Prämie für Jäger, die Waschbären erlegen, um die heimische Fauna zu schützen.

Die Situation mit den Waschbären ist ernst, und die Bevölkerung wird dazu aufgerufen, Ruhe zu bewahren und keine eigenen Maßnahmen zu ergreifen. Wenn die Behörden informiert sind, können die Stadtjäger die Situation am besten einschätzen und angemessen handeln. Mit erhöhter Aufmerksamkeit und dem richtigen Vorgehen kann die Plage hoffentlich unter Kontrolle gebracht werden, um sowohl Mensch als auch Tier zu schützen.

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